AEVO-Prüfung: Verschiedene Kriterien beachten
Die passende Ausbildungsmethode für die AEVO-Prüfung pauschal zu bestimmen, ist nicht möglich. Denn für die richtige Auswahl sind verschiedene Kriterien zu beachten.
Die Methodik ist ein zentraler Themenkomplex in der Vorbereitung auf die AEVO-Prüfung. Um Auszubildenden die Inhalte einer Ausbildungseinheit zu vermitteln, gibt es verschiedene Ausbildungsmethoden. Diese dienen dazu, dass Auszubildende in einer vorgegebenen Zeit ein definiertes Lernziel erreichen.
Wenn Sie also Ihr Konzept für die praktische Durchführung oder Präsentation erstellen, sollten Sie sich unbedingt zu einigen Punkten Gedanken machen, bevor Sie Ihre Ausbildungsmethode auswählen. Schließlich kann im Fachgespräch der AEVO-Prüfung genau das eine mögliche Frage des Prüfungsausschusses sein: „Warum haben Sie sich gerade für diese Ausbildungsmethode entschieden und welche andere Methode hätten Sie auch wählen können?”
Es ist nicht möglich, die eine passende Ausbildungsmethode für die AEVO-Prüfung pauschal zu bestimmen, denn für die richtige Auswahl sind verschiedene Kriterien zu beachten.
Wieviel Zeit steht für die Ausbildungseinheit zur Verfügung?
Bei einem Kurzvortrag werden den Auszubildenden in möglichst kurzer Zeit viele Informationen an die Hand gegeben. Wenn nur sehr begrenzt Zeit zur Vermittlung eines Themas zur Verfügung steht, eignet sich ein Kurzvortrag (wenn Sie nur den zeitlichen Aspekt betrachten) gut. Allerdings besteht bei dieser Ausbildungsmethode die Gefahr, dass die Auszubildenden während Ihrer Ausführungen mit den Gedanken abschweifen und sich viele Inhalte nicht merken können.

Wenn Sie Auszubildende in einen neuen Themenbereich einführen und ihnen einen ersten Überblick geben möchten, können Sie durchaus einen Kurzvortrag verwenden. In der AEVO-Prüfung kommt diese Ausbildungsmethode daher meist nicht oder nur in Kombination mit einer anderen Methode zum Einsatz. Mit einem Kurzvortrag können Sie Ihre Eignung als Ausbilderin oder Ausbilder in der AEVO-Prüfung nicht unter Beweis stellen.
Bei einer Leittext- oder Projektmethode hingegen benötigen Sie für die Durchführung der Ausbildungseinheit vergleichsweise mehr Zeit. In der AEVO-Prüfung können diese beiden Methoden gut bei der Präsentation einer Ausbildungseinheit eingesetzt werden.
Wie ist die Ausstattung des Lernortes?
Wenn Ihnen für die Durchführung einer Ausbildungseinheit die erforderlichen Arbeitsmittel nicht zur Verfügung stehen, sollten Sie eine Ausbildungsmethode wählen, die den Auszubildenden zunächst die theoretischen Grundlagen der Aufgabe vermittelt. Bei der AEVO-Prüfung ist es wichtig, dass Sie die Ausstattung des Prüfungsraums berücksichtigen und die benötigten Hilfsmittel selbst mitbringen.
Wie viele Auszubildende?
Die Anzahl der Auszubildenden spielt bei der Auswahl der Ausbildungsmethode ebenfalls eine Rolle. Bei vielen Auszubildenden wird es Ihnen nicht möglich sein, die Vier-Stufen-Methode sinnvoll durchzuführen.
Für kleinere Gruppen oder einzelne Auszubildende ist diese Ausbildungsmethode jedoch gut umsetzbar. Wenn Sie in Ihrer AEVO-Prüfung eine Präsentation halten möchten, kann dies auch eine Situation sein, in die mehrere Auszubildende involviert sind.
Welche Vorkenntnisse sind vorhanden?
Einige Ausbildungsmethoden, wie das Lehrgespräch, setzen bestimmte Vorkenntnisse der Auszubildenden voraus, damit sie sinnvoll durchgeführt werden können. Das gilt ebenso für die Leittext- und die Projektmethode. Zusätzlich setzen die Leittext- und die Projektmethode voraus, dass die Auszubildenden in der Lage sind, sich selbstständig Informationen zu beschaffen.
Die Vier-Stufen-Methode ist hingegen eine Ausbildungsmethode, die Sie ohne Vorkenntnisse der Auszubildenden umsetzen können. Bei der AEVO-Prüfung ist die Berücksichtigung der Vorkenntnisse vor allem dann wichtig, wenn Sie mit einer unbekannten Person zusammenarbeiten.
Welcher Lernzielbereich wird angesprochen?
In der Pädagogik ist für die Auswahl der anzuwendenden Methode unter anderem entscheidend, welcher Lernbereich (kognitiver, affektiver oder psychomotorischer Lernbereich) angesprochen werden soll.
Auch in der AEVO-Prüfung: Lernerfolgskontrollen nicht vergessen!
Für eine erfolgreiche Ausbildung sind Lernerfolgskontrollen unerlässlich. Das Prinzip der Erfolgssicherung in den didaktischen Grundsätzen zeigt deren Wichtigkeit. Nur mithilfe von Lernerfolgskontrollen können sich ausbildende Personen eine Rückmeldung darüber einholen, ob die Auszubildenden die Lerninhalte tatsächlich verstanden haben. In Ihrer AEVO-Prüfung sollten Sie daher keine Ausbildungseinheit ohne Lernerfolgskontrolle durchführen.

Lernerfolgskontrollen geben Ausbilderinnen und Ausbildern Rückmeldung über die Leistungsentwicklung der Auszubildenden. Sie erlauben Vergleiche zwischen mehreren Auszubildenden im Unternehmen, überprüfen die erworbenen Kompetenzen und fördern die berufliche Handlungsfähigkeit.
Für Auszubildende ist es außerdem ein Erfolgserlebnis, wenn sie eine Lernerfolgskontrolle erfolgreich absolviert haben. Dadurch können sie ihren Wissensstand und ihre Entwicklung betrachten.
In der AEVO-Prüfung können Erfolgskontrollen unterschiedlich eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch: Eine Lernerfolgskontrolle ist keine Funktionskontrolle. Eine Funktionskontrolle soll die Funktion von etwas überprüfen, eine Lernerfolgskontrolle soll den Lernzuwachs überprüfen.
Wenn Sie am Ende einer Ausbildungseinheit lediglich das Ergebnis der Auszubildenden begutachten und dabei feststellen, dass es identisch aussieht, dann ist dies lediglich eine Funktionskontrolle. Denn damit erfahren Sie nicht, ob die Lerninhalte wirklich verstanden wurden.
Lernerfolgskontrollen können in verschiedener Form erfolgen.
mündliche Lernerfolgskontrollen
praktische Lernerfolgskontrollen
Auszubildende sollten im Verlauf der Ausbildung zunehmend in der Lage sein, ihre Arbeitsergebnisse selbst zu kontrollieren.
Fehlende Lernerfolgskontrollen sind ein häufiger Fehler in der AEVO-Prüfung. Das kann zur Gefahr für den Prüfungserfolg werden. Lassen Sie die Auszubildenden deshalb in der AEVO-Prüfung zunächst ihr Handeln selbst einschätzen und kontrollieren Sie das Endergebnis anschließend.
Wenn Sie Auszubildende für ihre Leistungen loben möchten, benennen Sie das positive Verhalten ganz konkret. Zeigen Sie den Auszubildenden, was sie gut gemacht haben.
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