Wie Sie mit Kritik von Azubis umgehen

Wie Sie mit Kritik von Azubis umgehen

Im Ausbildungsalltag kann es vorkommen, dass Auszubildende nicht mit dem einverstanden sind, was Ausbilderinnen und Ausbilder anweisen oder entscheiden. So kann es durchaus sein, dass Sie von Ihren Auszubildenden kritisiert werden. Wenn Sie die Kritik von Auszubildenden ernst nehmen und angemessen auf die Situation reagieren, ist das eine gute Möglichkeit das Verhältnis zu verbessern.

Kritik oder unangemessene Äußerung?

Zunächst ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich tatsächlich um gerechtfertigte Kritik handelt oder nur eine unangemessene Äußerung der Auszubildenden ist.

Lassen Sie daher die Person zuerst vollständig ausreden und ihr Anliegen äußern. Nur wenn Sie sie bis zum Ende sprechen lassen, erfahren Sie alle Einzelheiten. So können Sie unterscheiden, ob es sich um eine Kritik handelt oder schlicht eine freche Äußerung ist.

Kritische Anmerkungen unterscheiden sich von Frechheiten bereits in der Länge. Unangemessene Äußerungen sind meist sehr kurz und ohne jeden Praxisbezug. Darauf sollten Sie direkt reagieren. Machen Sie den Auszubildenden gegenüber deutlich, dass Sie das unangemessene Verhalten bemerkt haben, nicht damit übereinstimmen und es auch nicht dulden werden.

Geben Sie angemessener Kritik einen Raum

Wenn es sich um angemessene Kritik handelt, sollten Sie den Anmerkungen Raum geben. Falls Sie das nicht tun, können sich durch unausgesprochene Widerstände schnell Fronten aufbauen.

Die größte Kunst bei Kritik durch Auszubildende ist es oftmals, die Anmerkungen nicht persönlich zu nehmen. Es ist durchaus verständlich, dass Sie versucht sind direkt oder emotional darauf zu reagieren.

Sie können einen späteren Termin unter vier Augen vereinbaren.

Es kann in diesem Moment auch eine gute Möglichkeit sein, nicht direkt zu reagieren, sondern einen späteren Termin unter vier Augen zu vereinbaren. Besonders wenn Sie in dem Moment nicht wissen wie Sie angemessen reagieren sollen oder bemerken, dass Sie zu aufgewühlt sind, um die richtigen Worte zu finden, ist das eine gute Lösung. Wichtig ist an dieser Stelle jedoch zu signalisieren, dass Sie die Sache ernst nehmen und das Anliegen wahrgenommen haben.

Abbildung: Leuchtende GlühbirneFalls sich Auszubildende im Ton oder in der Wortwahl vergriffen haben, können Sie ergänzend darauf hinweisen, wie Kritik geäußert werden sollte. Machen Sie deutlich, dass ein respektvoller Umgang miteinander auch in diesen Situationen gewahrt bleiben muss. So lernen Auszubildende, wie sie sich in angemessenem Rahmen äußern können.

Auf keinen Fall sollten Sie sich hingegen in eine Rechtfertigungsposition begeben. Sinnvoller ist es herauszufinden, wie Auszubildende zu der Kritik kommen. Sollten es lediglich pauschale Äußerungen sein, hinterfragen Sie genau in welcher Situation ihnen das Verhalten aufgefallen ist. Lassen Sie die Auszubildenden hierbei so konkret wie möglich werden.

Das hat den Vorteil, dass Sie zum einen abschätzen können, ob die Kritik tatsächlich eine nachvollziehbare Grundlage hat und zum anderen müssen sich Auszubildende so selbst darüber klar werden, ob das was sie Ihnen ankreiden tatsächlich Bestand hat.

Prüfen Sie nach dem Gespräch für sich, ob die Kritik gerechtfertigt ist. Gehen Sie nicht über die Anmerkungen hinweg. Nehmen Sie sich die Zeit zu klären, ob Sie etwas an Ihrem Verhalten ändern können.

Feedback und Kritik sind immer eine Chance zur Verbesserung des Miteinanders.

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