Azubi-Recruiting: Warum Sie nicht die passenden Kandidaten finden

Azubi-Recruiting: Warum Sie nicht die passenden Kandidaten finden

Das Azubi-Recruiting ist oftmals gar nicht so einfach. In vielen Ausbildungsberufen gibt es zwar genügend Bewerbungen, aber es sind in vielen Fällen nicht die passenden Kandidatinnen und Kandidaten. Bei anderen Ausbildungsberufen ist das nicht einmal der Fall – der Posteingang bleibt leer. Doch in beiden Fällen gilt: die besten Schulabgänger können ihren Ausbildungsbetrieb in der Regel aus mehreren Angeboten auswählen.

Fehler 1: Sie sehen Schulnoten als das wichtigste Auswahlkriterium an

Natürlich sind Schulnoten ein möglicher Anhaltspunkt, wenn es darum geht die Eignung von Auszubildenden für einen Ausbildungsberuf festzustellen. Kann es jedoch sein, dass Sie den Zensuren gleichwohl eine zu große Bedeutung beimessen?

Schulnoten sind formale Qualifikationen die widerspiegeln, wie gut eine Schülerin oder ein Schüler die Inhalte des Lehrplans aufnehmen konnte. Ob der theoretische Erwerb dieser Inhalte auch für den praktischen Ausbildungsalltag relevant ist und die Person über die Fähigkeit verfügt, dieses Wissen auf andere Situationen zu übertragen, können Sie damit nicht feststellen. Lediglich eine Betrachtung der Noten stößt daher bald an ihre Grenzen, wenn es um deren Aussagekraft geht.

Gerade wenn Ausbildungsbetriebe nicht mehr genügend (passende) Bewerbungen erhalten kann das eine gute Chance sein, über die eigenen Ansprüche an künftige Auszubildende nachzudenken und die zuvor festgelegten Kriterien einem Realitäts-Check zu unterziehen.

Wenn Sie Ihren Blickwinkel auf den Stellenwert der Schulnoten und des Abschlusses ändern, kann es gut sein, dass sich Ihnen Quellen erschließen, an die Sie zuvor nicht gedacht haben.

Es bietet sich auch an, einen Blick auf die weiteren Aktivitäten des Kandidaten zu werfen. Gerade Bewerberinnen und Bewerber mit Hochschulreife, haben im Laufe ihrer Schulzeit meist mehrere Praktika absolviert. Rufen Sie beim Praktikumsbetrieb an und holen Sie eine Referenz  ein. Falls Sie sich bislang davor gescheut haben, werden Sie feststellen, wie bereitwillig und offen die meisten Unternehmen ihre Erfahrungen hierzu mit Ihnen teilen.

Fehler 2: Sie machen den Azubis nicht deutlich, was sie erwartet

Wenn sich Jugendliche um einen Ausbildungsplatz bewerben, ist das vielfach der erste Kontakt mit der Arbeitswelt. Entsprechend wissen sie häufig nicht, was damit auf sie zukommt. Zumal die schulischen Inhalte nur in begrenztem Maße auf die Anforderungen des Ausbildungsalltags vorbereiten.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei Auszubildenden das Gefühl entsteht, die in den Stellenausschreibungen der Unternehmen genannten Anforderungen, stimmen nur zum Teil mit den tatsächlichen Inhalten der Ausbildung überein. Als Ergebnis sind sie von der Ausbildung, dem Ausbildungsbetrieb, oder beidem, enttäuscht.

Finden Sie heraus, ob sich die Bewerberin oder der Bewerber der Realität des gewählten Berufs wirklich bewusst ist oder nicht.

Fehler 3: Sie unterschätzen beim Azubi-Recruiting den Einfluss aus dem Umfeld

Auszubildende orientieren sich bei der Entscheidung für einen Ausbildungsbetrieb noch immer zu einem großen Teil an der Meinung ihres Umfelds.

Der aktuelle Berufsbildungsbericht geht davon aus, dass mehr als ein Drittel der Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche auf die Unterstützung des Bekannten- und Freundeskreises setzt.

Fast 15% der Auszubildenden, ergreifen bei der Berufswahl den gleichen Beruf wie die Eltern.

Für Ausbildungsbetriebe bedeutet das, dass diese Personengruppen unbedingt bei der Kommunikation des Ausbildungsplatzangebots mit abgedeckt werden sollten.

Das gesamte Umfeld der Bewerberinnen und Bewerber nimmt nicht nur viel Einfluss auf die Auswahl des Ausbildungsberufs, sondern auch auf die Entscheidung über den künftigen Arbeitgeber.

Eine gute Gelegenheit zu einem ersten Austausch bieten Ihnen ein Tag der offenen Tür und Ausbildungsmessen. Vielfach begleiten Eltern oder Lehrer die Jugendlichen zu diesen Veranstaltungen und Sie haben so die Möglichkeit einer direkten Ansprache.

Abbildung von zwei Ausbildern
Vorheriger Beitrag
Wann dürfen Unternehmen ausbilden?
Nächster Beitrag
Was motiviert Auszubildende? Wie Sie Motivation fördern!

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

keyboard_arrow_up