Konflikte in der Ausbildung

Konflikte in der Ausbildung

In unserer Gesellschaft werden Meinungen heute offener und deutlicher vertreten als noch vor einigen Jahren. Auch unsere Auszubildenden bringen ihre Anliegen deutlich zum Ausdruck. Sie stehen dafür ein, was ihnen wichtig ist – und das auch gegenüber den Ausbildungsbetrieben.

Ausbilderinnen und Ausbilder brauchen Strategien Konflikte zu lösen

Und überall, wo es unterschiedliche Meinungen gibt und Auseinandersetzungen darüber geführt werden, kommt es zu Konflikten. Das führt dazu, dass wir uns als Ausbilderinnen und Ausbilder Strategien aneignen müssen, mit Konflikten umzugehen. Zumal Konflikte in der Ausbildung, entsprechend des BIBB-Datenreports von Azubis, in über der Hälfte aller Fälle als Grund für die Vertragslösung angegeben werden.

Schaubild: Konflikte in der Ausbildung-Initiative der Beendigung

Doch Konflikte können, wenn wir richtig damit umgehen, auch etwas sehr Positives sein. Sie bergen die Möglichkeit für Veränderungen und Wachstum. Problematisch sind Konflikte nur, wenn wir sie ignorieren – sei es aus Angst, etwas zu verschlimmern oder weil wir Auseinandersetzungen scheuen. Werden Konflikte – etwa wenn Auszubildende unpünktlich sind oder ihre Aufgaben nicht richtig ausführen – nicht angesprochen, verhärten sich die Fronten, das gegenseitige Verstehen wird erschwert und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gefährdet.

Trotz Konflikt in Kontakt bleiben

Abbildung: Zwei Frauen stützen ärgerlich die Hände auf den TischIm Wesentlichen geht es bei der Bearbeitung von Konflikten darum, zunächst den Kontakt zu dem oder der Auszubildenden nicht zu verlieren. Gemeinsam schauen wir dann auf sachlicher Ebene, um was es bei dem Konflikt wirklich geht: Was bemängeln wir und was wünschen wir uns? Die verschiedenen Sichtweisen können wir anschließend mit einem Perspektivwechsel bearbeiten, denn wir können einen Konflikt nur lösen, wenn wir unser Gegenüber verstehen. Zusammen suchen wir nach Lösungsmöglichkeiten und treffen eine tragfähige Vereinbarung für die Zukunft.

Ebenfalls ist es wichtig, Konflikte in einem frühzeitigen Stadium zu erkennen. Nämlich in der Phase, in der wir uns zwar über unsere Auszubildenden ärgern (oder sie sich über uns), jedoch noch keine offenen Schuldzuweisungen oder Drohungen ausgesprochen werden. Gerade dann lassen sich Konflikte noch relativ leicht in den Griff bekommen und Vereinbarung treffen, die für die Zukunft nachhaltig sind. Noch sinnvoller wäre es, von vornherein darauf hinzuarbeiten, dass Konflikte gar nicht erst entstehen. So müssen wir uns auch nicht die Mühe machen, sie zu lösen.

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