Warum die 4-Stufen-Methode?

Warum die 4-Stufen-Methode?

Die 4-Stufen-Methode ist eine der bekanntesten Ausbildungsmethoden. Durch die Schritt für Schritt Anleitung durch Ausbilderinnen und Ausbilder ist sie für die Auszubildenden logisch und nachvollziehbar.

Das macht die 4-Stufen-Methode sowohl in der AEVO-Prüfung als auch in der Praxis zu einer beliebten Ausbildungsmethode.

Die 4-Stufen-Methode ist nicht für alle Lernbereiche und Themen geeignet

Abbildung: Zwei Frauen - Ausbilderin mit AzubiDie 4-Stufen-Methode gehört zu den ausbilderzentrierten Ausbildungsmethoden. Sie lässt daher nur wenig Freiräume bei der Ausführung. Sie eignet sich besonders zur Vermittlung, sowie dem Üben und dem Ausbau, von psychomotorischen oder gewerblichen Fertigkeiten – also wenn „praktisch“ etwas gelernt werden soll.

Im Wesentlichen basiert die 4-Stufen-Methode darauf, dass Ausbilderinnen und Ausbilder den Auszubildenden vormachen, wie eine Tätigkeit richtig ausgeführt wird. Die Auszubildenden machen die Arbeitsschritte dann nach. Die Auszubildenden sollen sich mit dieser Vorgehensweise von Anfang an die richtige Ausübung einer Tätigkeit einprägen. Fehler sollen damit entweder ganz vermieden oder gleich beim Erlernen korrigiert werden können.

4-Stufen-Methode hat zum Ziel, dass Auszubildende die für einen Arbeitsvorgang erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse lernen und diese dann weitgehend selbständig anwenden können.

Ablauf der 4-Stufen-Methode

1. Stufe der 4-Stufen-Methode – vorbereiten

Eine Ausbildungseinheit will gut vorbereitet sein. Ausbilderinnen und Ausbilder legen das Lernziel, den Inhalt, den Umfang, die Gliederung und die benötigte Zeit der Ausbildungseinheit fest. Außerdem beachten sie bei der Planung geltende Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, sowie die aktuellen Bestimmungen zum Datenschutz.

Ebenfalls werden die für die Ausbildungseinheit benötigten Arbeitsmittel organisiert und bereitgelegt. Als Hilfsmittel eignen sich besonders die originalen Werkzeuge, Werkstoffe und Arbeitsmaterialien.

Bei den Auszubildenden soll das Interesse an der bevorstehenden Ausbildungseinheit und die bevorstehende Aufgabe geweckt werden. Ausbilderinnen und Ausbilder erklären was auf die Auszubildenden zukommt. Auszubildende fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was sie erwartet. Die Ausbildungseinheit beginnt mit einer kurzen Wiederholung dessen, was die Auszubildenden bereits wissen. Ausbilderinnen und Ausbilder können so feststellen, was noch im Gedächtnis geblieben ist und daran anknüpfend zu den neuen Ausbildungsinhalten überleiten.

In der ersten Stufe hören Auszubildende den Ausführungen der Ausbilderinnen und Ausbilder zu und beantworten die an sie gestellten Fragen.

2. Stufe der 4-Stufen-Methode – vormachen und erklären

In der zweiten Stufe der 4-Stufen-Methode, führen Sie Ausbilderinnen und Ausbilder einen Vorgang Schritt für Schritt vor. Sie erklären und begründen was getan werden muss, wie es getan werden muss und warum das so ist. Sie ergänzen dabei Hinweise und Erklärungen, wie die Auszubildenden sich verhalten sollen.

Die Auszubildenden sollen die Handgriffe genau beobachten und den Erklärungen zuhören. Natürlich können Auszubildende bei Unklarheiten jederzeit nachfragen. Ausbilderinnen und Ausbilder können den Auszubildenden bereits in dieser Stufe Material oder Ausbildungsmittel in die Hand geben. Die können diese Dinge dann bereits begutachten und sich damit vertraut machen. Wichtig ist, dass Auszubildende die vorgemachten Handgriffe gut sehen können.

Ausbilderinnen und Ausbilder sollten daran denken, dass die Auszubildenden später alles nachmachen sollen. Deshalb ist auf eine korrekte Ausführung der Arbeitsschritte zu achten. Schließlich sollen sich die Auszubildenden keine fehlerhaften Handgriffe abschauen, oder?

3. Stufe der 4-Stufen-Methode – nachmachen und erklären lassen

Abbildung: 4 Stufen aus Holz mit einer HandNachdem Ausbilderinnen und Ausbilder geendet haben fordern sie in der dritten Stufe der 4-Stufen-Methode die Auszubildenden dazu auf, die Arbeitsschritte selbst auszuführen.

Zu den einzelnen Vorgängen sollen die Auszubildenden entsprechende Erklärungen abzugeben, „was“, „wie“ und „warum“ sie etwas tun. Ausbilderinnen und Ausbilder beobachten die Handgriffe der Auszubildenden und hören den Erklärungen zu.

An den Handlungen und den Erklärungen, ist zu erkennen, ob das „was“, „wie“ und „warum“ von den  Auszubildenden verstanden wurde. Bei einer korrekten Ausführung der Arbeitsschritte werden die Auszubildenden gelobt. Bei Gefahr greifen Ausbilderinnen und Ausbilder ein. Bei einem Fehlverhalten korrigieren sie oder stellen Kontrollfragen.

Wichtig, dass Fehler in den Handgriffen sofort korrigiert werden. Schließlich sollen Auszubildende die einzelnen Arbeitsschritte und die korrekte Anwendung der Ausführung von Anfang an richtig ausführen. Je nach Bedarf kann die korrekte Ausführung mehrmals wiederholt werden. Die Rolle von Ausbilderinnen und Ausbildern ist in der dritten Stufe der 4-Stufen-Methode weitgehend passiv.

4. Stufe der 4-Stufen-Methode – selbstständig üben lassen und Abschluss

In der vierten Stufe der 4-Stufen-Methode, bekommen die Auszubildenden Übungsaufgaben, damit sich das Gelernte festigen kann. Die Auszubildenden arbeiten dabei selbstständig an der Aufgabenstellung weiter. Dazu führt sie Übungsaufgaben durch und kontrollieren das Ergebnis. Ausbilderinnen und Ausbilder stehen weiterhin bei Fragen beratend zur Seite. Sie bewerten das Arbeitsergebnis und loben die gemachten Fortschritte.

Zum Abschluss weisen Ausbilderinnen und Ausbilder auf die nächste Lerneinheit hin und erinnern die Auszubildenden an die Eintragung der Ausbildungseinheit in den schriftlichen Ausbildungsnachweis.

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