Tipps für Praktika in Unternehmen

Tipps für Praktika in Unternehmen

Praktika sind für Unternehmen ein Instrument des Personalmarketings, um Nachwuchskräfte für das Unternehmen zu gewinnen, die entdeckt und gezielt gefördert werden können. Durch ein Praktikum wird potenziellen Kandidaten ein einfacher und unkomplizierter Einstieg in das Unternehmen ermöglicht. Gerade für kleinere oder mittelständische Unternehmen sind Praktika eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Wenn Praktikumsplätze anbieten möchten, gibt es einiges zu beachten.

Praktika sorgfältig planen

Bevor Sie sich daran machen, Schülerinnen und Schüler für Ihr Unternehmen zu gewinnen, sollten Sie sich zunächst Gedanken über die Zuständigkeit und die Organisation der Praktika machen.

Abbildung: Frau mit Unterlagen in der HandZunächst muss sichergestellt werden, dass Sie im Unternehmen auch die personellen und materiellen Ressourcen zur Verfügung haben. Überlegen Sie sich, welche Abteilungen im Unternehmen einbezogen werden sollen und welche Kolleginnen und Kollegen als Betreuer für die Auszubildenden zuständig sind. Besprechen Sie mit den Betreuerinnen und Betreuern, die Aufgaben, den Zeitplan und welches Ziel erreicht werden soll.

Legen Sie fest, wie viele Praktikumsplätze Sie in welchen Berufen zur Verfügung stellen und was genau die Inhalte sind, die Sie vermitteln möchten. Falls es in Ihrem Unternehmen eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gibt, denken Sie daran diese frühzeitig zu informieren und gegebenenfalls auch in den Planungsprozess einzubeziehen. Sicherlich können die Jugendlichen zusätzliche Ideen beitragen, wie Schülerinnen und Schüler gewonnen werden können oder wie ein Praktikum interessant gestaltet werden kann. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Anforderungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes.

Wenn die Rahmenbedingungen im Unternehmen organisiert und geklärt sind, können Sie sich damit befassen, wie Sie Ihre künftigen Praktikantinnen und Praktikanten zu finden.

Es macht sich oft bezahlt, einen guten Kontakt zu Schulen und Hochschulen in der Umgebung zu haben, deren Schülerinnen und Schüler als Auszubildende für Sie in Betracht kommen. Wenden Sie sich dabei zunächst an die Leitung der Schule, wenn Sie mit neuen Schulen in Kontakt kommen möchten.

Wie Sie sich gut vorstellen können, hat es niemand besonders gerne, wenn es bereits im ersten Gespräch nur darum geht, was Sie möchten.

Probieren Sie es doch einmal von der anderen Seite und fragen Sie direkt, was Sie tun können um die Schule zu unterstützen.

Auf jeden Fall können Sie an den Schulen ein Aushang am schwarzen Brett machen, wobei Sie dann darauf achten sollten, dass Ihr Aushang sich von allen anderen unterscheidet damit Sie auffallen. Ebenfalls können Sie eine Betriebsbesichtigung anbieten, entweder im Rahmen einer schulischen Veranstaltung oder unabhängig von dieser.

Sprechen Sie Ihre Zielgruppe an

Sie sollten jedoch darauf achten, dass Sie wirklich nur die Zielgruppe ansprechen, die sich auch für den von Ihnen angebotenen Ausbildungsberuf interessiert, denn nicht alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse sind für Ihr Unternehmen als Praktikanten relevant. Es ist daher wenig sinnvoll eine verpflichtende Veranstaltung daraus zu machen. Je kleiner die Gruppen der Betriebsbesichtigung sind, umso mehr können Sie auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen, die daran teilnehmen.

Natürlich können Sie auch einen Tag der offenen Tür anbieten, bei denen Sie die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Eltern einladen. Viele Industrie- und Handelskammern oder Handwerkskammern, bieten auf ihrer Website eine Praktikumsbörse an oder führen ein entsprechendes Verzeichnis, das Sie nutzen können, um Ihre vakanten Praktikumsplätze zu veröffentlichen.

Außerdem sind Schülerinnen und Schüler untereinander meist bestens vernetzt. Jemand, der von der Zeit in Ihrem Unternehmen begeistert war, teilt das anderen Personen mit, die dadurch von Ihnen als Ausbildungsbetrieb erfahren. Denken Sie auch daran, dass die Kinder oder Bekannte Ihrer Mitarbeiterin und Mitarbeiter ebenfalls für ein Praktikum oder einen Ausbildungsplatz infrage kommen können.

Im besten Fall haben Sie bereits in der Ausschreibung des Praktikumsplatzes deutlich gemacht, wie das Bewerbungs- und Auswahlverfahren abläuft und was die Praktikanten erwartet. Im Bewerbungsgespräch stellen Sie dann Ihre Ziele und Inhalte des Praktikums vor. Geben Sie dem Bewerber oder der Bewerberin eine kurze Rückmeldung zu den eingereichten Bewerbungsunterlagen.

Praktika sind oft der erste Kontakt mit der Arbeitswelt

Meist ist ein Praktikumsplatz, der erste Kontakt der jungen Menschen mit der Arbeitswelt. Daher kann es gut sein, dass sie im persönlichen Gespräch noch sehr schüchtern sind. Fragen Sie aktiv nach den Erwartungen und Vorstellungen der Jugendlichen zum Praktikum und auch inwiefern sie sich bereits über den Ausbildungsberuf informiert haben. Greifen Sie die Antworten im weiteren Gespräch auf. Besprechen Sie, was davon tatsächlich realistisch ist und was von ihren Vorstellungen abweicht. Sie können den Praktikanten auch verschiedene Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens vorschlagen. Wenn Sie sich für einen Praktikanten entschieden haben, schließen Sie die Praktikumsvereinbarung ab. Denken Sie auch daran, auch die Erziehungsberechtigten unterzeichnen zu lassen, sollte dies erforderlich sein.

Der erste Tag

Wie beim ersten Tag der Ausbildung auch, ist es für den Beginn des Praktikums sinnvoll, sich einen Ablaufplan zurecht zu legen. Planen Sie die Begrüßung der Praktikanten und machen Sie ein Einführungsgespräch, indem Sie mit dem die Regeln im Unternehmen besprechen. Dazu gehört selbstverständlich die Einweisung in die Arbeitssicherheit. Zeigen Sie den Praktikanten das Unternehmen auf einem Rundgang. Überprüfen Sie, ob Sie die Kontaktadressen für Notfälle, zum Beispiel die der Eltern und der Schule, bereits notiert haben. Stellen Sie den Praktikanten die Kolleginnen und Kollegen vor, die die Betreuung während des Praktikums übernehmen werden.

Führen Sie auch mit Praktikanten ein Abschlußgespräch

Auch mit Praktikanten sollten am Ende des Praktikums ein Abschlussgespräch geführt werden, in dem sie eine Rückmeldung zu ihren Leistungen und Tipps für die weitere Entwicklung erhalten. Dabei können Sie bereits besprechen, inwiefern der Abschluss eines Ausbildungsvertrages infrage kommt.

Natürlich stellen Sie zum Abschluss des Praktikums einen Praktikumsnachweis aus. Meist freuen sich die Lehrkräfte der Berufsschule über eine kurze Rückmeldung, wie das Praktikum gelaufen ist.

Nutzen Sie das Abschlussgespräch ebenfalls dafür, sich von den Praktikanten ein Feedback einzuholen. Nutzen Sie die enthaltene Rückmeldung, um Zukunft das Praktikumsangebot in Ihrem Unternehmen zu verbessern.

Halten Sie nach dem Praktikum auch Kontakt zu interessierten Schülerinnen und Schülern, selbst wenn es für den Moment vielleicht nicht zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages gekommen ist. Zum einen, weil sich das schließlich bis zum Beginn des Ausbildungsjahres noch ändern kann und zum anderen, um für Ihre nächsten Praktika geeignete Kandidaten für Ihr Unternehmen zu finden. Schülerinnen und Schüler sind gut vernetzt.

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