Jugendliche äußern immer deutlicher ihre Meinung. Daher kann es durchaus vorkommen, dass sowohl Ausbilderinnen und Ausbilder als auch Ausbildungsbetriebe von Auszubildenden kritisiert werden, wenn sie nicht mit dem einverstanden sind, was Sie anweisen oder entscheiden.
Wenn Sie die Kritik von Auszubildenden ernst nehmen und angemessen auf die Situation reagieren, ist das eine gute Möglichkeit das Verhältnis zu verbessern.
Lassen Sie daher Auszubildende zuerst vollständig ausreden und das Anliegen äußern. Nur wenn Sie wirklich bis zum Ende zuhören, erfahren Sie alle Einzelheiten und ob es sich tatsächlich um gerechtfertigte Kritik handelt. Unangemessene Äußerungen von Azubis sind meist sehr kurz und ohne jeden Praxisbezug. Darauf sollten Sie dann direkt reagieren. Machen Sie deutlich, dass Sie nicht mit dem unangemessenen Verhalten übereinstimmen und es nicht dulden werden.
Wenn es sich hingegen um sachliche Kritik handelt, sollten Sie dieser auch Raum geben. Damit fühlen sich Auszubildende von Ihnen gehört. Falls Sie solchen Situationen keine Aufmerksamkeit schenken, können sich durch unausgesprochene Widerstände schnell Fronten aufbauen. Lassen Sie also die Auszubildenden vorbringen, was sie Ihnen gerne sagen möchten.
5 Schritte damit Kritik zur Chance wird
Schritt 1: Nehmen Sie Kritik nicht persönlich
Die größte Kunst ist es oft, die kritischen Anmerkungen von Auszubildenden nicht persönlich zu nehmen. Wenn Sie sich als Ausbilderin oder Ausbilder um Ihre Azubis bemühen und Ihnen Kritik entgegengebracht wird, ist es durchaus verständlich, falls Sie emotional reagieren. Doch genau das sollten Sie vermeiden. Bleiben Sie sachlich.
Schritt 2: Warten Sie einen Augenblick
Damit Sie nichts Unbedachtes sagen was Sie später korrigieren müssen, holen Sie tief Luft bevor sie reagieren. Das gibt Ihnen einen kleinen Moment Verschnaufpause und die Möglichkeit über das eben Gesagte nachzudenken.
Schritt 3: Vereinbaren Sie einen Termin
Es kann sinnvoll sein nicht direkt zu reagieren, sondern mit dem Auszubildenden einen späteren Termin unter vier Augen zu vereinbaren. Das ist besonders dann eine gute Alternative, wenn Sie in dem Moment nicht wissen, wie Sie angemessen reagieren sollen oder bemerken, dass Sie zu aufgewühlt sind, um die richtigen Worte zu finden.
Schritt 4: Rechtfertigen Sie sich bei Kritik nicht
Begeben Sie sich auf keinen Fall in eine Rechtfertigungsposition! Sinnvoller ist es herauszufinden, wie die Auszubildenden zu der Kritik kommen. Sollten es lediglich pauschale Äußerungen sein, hinterfragen Sie genau in welcher Situation das Verhalten denn aufgefallen ist. Lassen Sie die Auszubildenden hierbei so konkret wie möglich werden.
Schritt 5: Kritik ist ein Angebot
Ähnlich wie Feedback, ist auch Kritik immer das Angebot einer Sichtweise. Prüfen Sie also für sich selbst, ob die Kritik der Auszubildenden gerechtfertigt ist. Gehen Sie jedoch nicht einfach über die Anmerkungen hinweg, sondern nehmen Sie sich Zeit, für sich selbst zu hinterfragen, ob Sie etwas an Ihrem Verhalten ändern können.