Für Ausbildungsbetriebe sind vor allem betriebswirtschaftliche Ziele bei der Berufsausbildung von Bedeutung. Schließlich ist wirtschaftlicher Erfolg das Ziel der meisten Unternehmen. Ausbildungsbetriebe versprechen sich von einer qualifizierten Berufsausbildung immer genügend Fachkräftenachwuchs im Unternehmen zu haben.
Nach der Ausbildung können Ausbildungsbetriebe auf sofort einsetzbare und qualifizierte Fachkräfte zurückgreifen, die sich bereits über die gesamte Ausbildungsdauer hinweg mit dem Unternehmen identifizieren konnten. Unternehmen senken damit die Kosten der Neubesetzung einer Stelle, indem Sie weniger Zeit bei der Suche nach passenden Fachkräften investieren müssen und reduzieren zugleich die Einarbeitungskosten auf ein Minimum. Das sich die Auszubildenden bereits im Unternehmen auskennen und wissen, was auf sie zukommet, laufen Ausbildungsbetriebe seltener Gefahr eine Stelle fehlzubesetzen. Schließlich konnten sie die Auszubildenden bereits über (meist) drei Jahre kennenlernen. Zusätzlich kann mit dem Eintritt des Arbeitsverhältnisses auch eine neue Probezeit vereinbart werden.
Unternehmen versprechen sich durch eine qualifizierte Berufsausbildung eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und verbessern ihr Image als engagiertes Unternehmen.
Selbst wenn der Einsatz von Maschinen in vielen Industriezweigen stetig wächst, erfordert es noch immer qualifiziertes Personal. Schließlich müssen diese Maschinen programmiert und bedient werden. Außerdem müssen sie erst einmal konstruiert und gebaut werden.
Ziele und Gründe der Azubis
Auszubildende verbinden individuelle Ziele mit der qualifizierten Berufsausbildung, die ihr eigenes Interesse stützen. Für viele Auszubildende ist die Berufsausbildung der erste Schritt und ein wichtiger Einstieg in das Berufsleben. Sie sind nun zum ersten Mal unabhängig und selbstständig, indem sie ihr eigenes Einkommen haben. Eine hochwertige Ausbildung soll ihnen künftig, den Arbeitsplatz und den Lebensunterhalt sichern. Eine gute Qualifikation kann Arbeitslosigkeit vorbeugen.
Durch die Einheitlichkeit der bundesweit anerkannten Ausbildungsberufe, können sich Auszubildende nach der erfolgreichen Abschlussprüfung überall in Deutschland oder im Ausland tätig werden.
Der Berufsabschluss kann die Grundlage für spätere Weiterbildungen oder ein anschließendes Studium sein. Ebenfalls können sich die Auszubildenden durch die Berufsausbildung selbst verwirklichen und ihre Persönlichkeit entwickeln. Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit werden gestärkt. Damit wirken sich eine Berufsausbildung und die darin entwickelten Schlüsselkompetenzen zusätzlich im privaten Umfeld der Auszubildenden positiv aus.
Warum auch die Gesellschaft ein Interesse hat, dass Unternehmen ausbilden
Auch für den Staat und die Gesellschaft ist eine erfolgreiche Ausbildung von Interesse. Verfolgt werden damit gesellschaftspolitische Ziele. Dazu gehören eine geringe Arbeitslosigkeit und somit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt. Es soll somit erreicht werden, dass den Unternehmen immer genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen, die den aktuellen Anforderungen entsprechen.
Damit kann die Basis für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft erhalten werden. Zu dieser Ausgeglichenheit kann der Staat mit seiner Bildungspolitik beitragen.
Nicht nur durch die Sozialversicherungsbeiträge, die auf die Ausbildungsvergütungen erhoben werden, sondern vor allem durch die späteren Einkommen, ist eine qualifizierte Ausbildung ein wichtiger Pfeiler unserer sozialen Sicherungssysteme.