Azubi-Recruiting verbessern: Drei häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden

Wenn passende Bewerbungen im Azubi-Recruiting ausbleiben

Das Azubi-Recruiting ist oft gar nicht so einfach. In vielen Ausbildungsberufen gibt es zwar genügend Bewerbungen, aber in vielen Fällen sind es nicht die passenden Kandidatinnen und Kandidaten. Bei anderen Ausbildungsberufen bleibt der Posteingang sogar komplett leer.

In beiden Fällen gilt jedoch: Die besten Schulabgänger können ihren Ausbildungsbetrieb in der Regel aus mehreren Angeboten auswählen.

1. Fehler: Schulnoten als zentrales Auswahlkriterium im Azubi-Recruiting

Schulnoten sind natürlich ein möglicher Anhaltspunkt, um die Eignung von Auszubildenden für einen Ausbildungsberuf festzustellen. Messen Sie den Zensuren möglicherweise eine zu große Bedeutung bei?

Schulnoten sind formale Qualifikationen, die zeigen, wie gut eine Schülerin oder ein Schüler die Inhalte des Lehrplans verstanden hat. Ob der theoretische Erwerb dieser Inhalte für den praktischen Ausbildungsalltag relevant ist und ob die Person über die Fähigkeit verfügt, dieses Wissen auf andere Situationen zu übertragen, können Sie damit jedoch nicht feststellen. Eine Betrachtung der Noten allein stößt daher bald an ihre Grenzen, wenn es um deren Aussagekraft geht.

Gerade wenn Ausbildungsbetriebe nicht mehr genügend (passende) Bewerbungen erhalten, kann es eine gute Chance sein, die eigenen Ansprüche an künftige Auszubildende zu überdenken und die zuvor festgelegten Kriterien einem Realitäts-Check zu unterziehen.

Wenn Sie Ihren Blickwinkel auf den Stellenwert der Schulnoten und des Abschlusses ändern, kann es gut sein, dass sich Ihnen Quellen erschließen, an die Sie zuvor nicht gedacht haben.

Es bietet sich auch an, einen Blick auf die weiteren Aktivitäten der Kandidatin bzw. des Kandidaten zu werfen. Gerade Bewerberinnen und Bewerber mit Hochschulreife haben im Laufe ihrer Schulzeit meist mehrere Praktika absolviert. Rufen Sie beim Praktikumsbetrieb an und holen Sie eine Referenz ein. Falls Sie sich bislang davor gescheut haben, werden Sie feststellen, wie bereitwillig und offen die meisten Unternehmen ihre Erfahrungen hierzu mit Ihnen teilen.

stuhl mit der aufschrift azubis gesucht im rahmen des azubi recruiting und ausbildungsmarketing

2. Fehler: Unklare Erwartungen an die Ausbildung

Für viele Jugendliche ist die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz der erste Kontakt mit der Arbeitswelt. Entsprechend wissen sie häufig nicht, was auf sie zukommt. Die schulischen Inhalte bereiten nur in begrenztem Maße auf die Anforderungen des Ausbildungsalltags vor.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass Auszubildende das Gefühl haben, die in den Stellenausschreibungen der Unternehmen genannten Anforderungen stimmten nur zum Teil mit den tatsächlichen Inhalten der Ausbildung überein. In der Folge sind sie von der Ausbildung, dem Ausbildungsbetrieb oder beidem enttäuscht.

Finden Sie heraus, ob sich die Bewerberin oder der Bewerber der Realität des gewählten Berufs wirklich bewusst ist.

3. Fehler: Einfluss des Umfelds beim Azubi-Recruiting unterschätzen

aevo online newsletterBei der Entscheidung für einen Ausbildungsbetrieb orientieren sich Auszubildende noch immer zu einem großen Teil an der Meinung ihres Umfelds.

Laut dem Berufsbildungsbericht setzen mehr als ein Drittel der Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche auf die Unterstützung ihres Bekannten- und Freundeskreises. Studien zeigen: Fast 15 Prozent der Auszubildenden ergreifen denselben Beruf wie ihre Eltern.

Für Ausbildungsbetriebe bedeutet das, dass diese Personengruppen unbedingt bei der Kommunikation des Ausbildungsplatzangebots berücksichtigt werden sollten.

Das gesamte Umfeld der Bewerberinnen und Bewerber nimmt nämlich nicht nur viel Einfluss auf die Auswahl des Ausbildungsberufs, sondern auch auf die Entscheidung über den künftigen Arbeitgeber.

Eine gute Gelegenheit für einen ersten Austausch bieten ein Tag der offenen Tür oder Ausbildungsmessen. Oft begleiten Eltern oder Lehrer die Jugendlichen zu diesen Veranstaltungen, sodass Sie die Möglichkeit einer direkten Ansprache haben.

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