Die Berufsschule und der Ausbildungsbetrieb tragen als Partner im Dualen System gemeinsam zu einer erfolgreichen Berufsausbildung bei. Deshalb sollten Sie auf eine gute Zusammenarbeit hinarbeiten und nicht erst im Zeugnis von den (vielleicht schwachen) Leistungen Ihrer Auszubildenden erfahren müssen. Zumal Ihnen die Noten in der Berufsschule wichtige Hinweise auf die Erfolgsaussichten in der Abschlussprüfung geben können.
Meist sind Information, Kooperation und Kontrolle, die Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Zusammenarbeit und der Schlüssel zu guten Leistungen.
Tipp 1: Machen Sie den Auszubildenden die Rolle und Bedeutung der Berufsschule bewusst
Die Berufsschule vermittelt allgemeine, berufsübergreifende Ausbildungsinhalte. Somit werden die überwiegend praktischen Inhalte des Ausbildungsbetriebs sinnvoll ergänzt.
Viele der theoretischen Lerninhalte haben mehr mit der beruflichen Praxis zu tun, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.
So sind kaufmännischen Rechenarten (Dreisatz, Prozentrechnen) oder die Normen kaufmännischen Schriftverkehrs etwas, das die Auszubildenden durchaus täglich anwenden müssen.
Sie entkräften so das (von den Azubis gerne verwendete) Argument, die Inhalte der Berufsschule seien zu theoretisch. Erklären Sie Ihren Auszubildenden jedoch außerdem, warum die Berufsschule die genauen betrieblichen Abläufe nicht wiedergeben kann.
Nicht zuletzt sind die theoretischen Kenntnisse durchaus relevant, um die Abschlussprüfung zu bestehen.
Tipp 2: Halten Sie regelmäßigen Kontakt zur Berufsschule und lassen Sie sich über Ihre Auszubildenden informieren
Suchen Sie von Anfang an den regelmäßigen Austausch mit der Berufsschule. Die jeweiligen Klassenlehrer sind eine gute Anlaufstelle dafür. Sie können, sollte es erforderlich sein, den Kontakt zu den Fachlehrern herstellen.
Gerade wenn die Leistungen der Auszubildenden im Betrieb deutlich besser sind als die Noten in der Berufsschule, ist es wichtig herauszufinden, worin die Gründe dafür liegen. Gespräche aus unterschiedlichen Blickwinkeln helfen oft weiter.
Planen Sie Gelegenheiten zu einem Austausch ein
Der Ausbildungsbeginn, das Schulhalbjahr oder rechtzeitig vor der Abschlussprüfung sind gute Gelegenheiten zu einem Austausch. Das gilt allerdings nur, wenn sonst alles glatt läuft. Nehmen Sie gleich das erste Gespräch zum Anlass, um deutlich zu machen, dass Sie künftig über alle Ereignisse wie Zuspätkommen, unentschuldigtes Fehlen, oder sonstiges Fehlverhalten umgehend informiert werden möchten.
Tipp 3: Machen Sie deutlich, dass Ihnen die Berufsschulleistungen wichtig sind, indem Sie Erfolge anerkennen
Wie wäre es, wenn Sie sich von Ihren Auszubildenden nach jeder Klassenarbeit und jedem Test über das Ergebnis informieren lassen?
Richtig organisiert, muss das nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Da Sie ohnehin mit dem Auszubildenden, bestenfalls wöchentlich, kurze Gespräche führen, können Sie das ganz leicht zu einem festen Bestandteil machen, indem Sie ergänzend nach dem Stand in der Berufsschule fragen.
Das gibt Ihnen die Möglichkeit gute Leistungen anzuerkennen und damit zu stärken. Bei schlechteren Leistungen, können Sie frühzeitig den Ursachen dafür auf den Grund gehen. Sie erfahren so ganz nebenbei, wann die nächsten Klassenarbeiten anstehen und was die Themen sind.
Grundsätzlich spiegeln das Engagement und die Leistungen in der Berufsschule, die Einstellung der Azubis zu ihrer Ausbildung wider und verraten, wie sie sich dafür einsetzen das Ausbildungsziel zu erreichen.