Probleme in der Ausbildung vermeiden

Mit offener Kommunikation Probleme frühzeitig vermeiden

Manche Probleme in der Ausbildung lassen sich durch einfache Maßnahmen vermeiden. Als Ausbilder:innen sind wir meist der erste Kontakt der Auszubildenden mit der Arbeitswelt. Damit übernehmen wir eine wichtige Vorbildfunktion, die sich maßgeblich auf das Verhalten der Auszubildenden auswirkt. Eine offene Kommunikation ist also das A und O, um eine vertrauensvolle Basis aufzubauen.

Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, regelmäßig das Gespräch zu suchen. Die plötzliche Umstellung von der Schule zur Ausbildung sowie die damit verbundenen Anforderungen sind oft nicht einfach und lösen hin und wieder Überforderung aus.

Eine frühzeitige und offene Kommunikation ist der Schlüssel zu Vertrauen und verhindert Probleme, bevor sie überhaupt entstehen.

5 Tipps, um Probleme in der Ausbildung zu vermeiden

figure weiß und rot um azubis zu beurteilen und feedback geben
© Showcake – stock.adobe.com

Integrieren Sie die Auszubildenden ins Team

Genauso wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen sich auch Auszubildende als Teil des Teams fühlen und nicht nur als Hilfskraft gesehen werden. Sie schaffen die Rahmenbedingungen dafür, wenn Sie Auszubildende des zweiten oder dritten Ausbildungsjahres die „Patenschaft” für neue Azubis übernehmen lassen. Die Patinnen und Paten kennen vieles aus eigener Erfahrung und können sich noch gut daran erinnern, wie es bei ihnen war. Das sorgt für Verständnis. Zudem sprechen die Auszubildenden die gleiche Sprache, was Verbundenheit herstellt.

Zusätzlich sollten Sie bei den ausbildenden Fachkräften in den Abteilungen die Bereitschaft schärfen, Auszubildende zeitnah in den Betriebsablauf zu integrieren.

Fördern Sie die Selbstverantwortung!

Wenn Sie die Selbstverantwortung der Auszubildenden fördern, werden diese eigene Ideen einbringen. Davon profitiert das gesamte Team. Handlungsorientierte Ausbildungsmethoden bieten die Möglichkeit, die Ausbildung praxisorientiert zu gestalten. Wenn Sie Auszubildende in die Prozesse einbeziehen, fördern Sie ihre Eigeninitiative und regen sie dazu an, eigene Wege der Problemlösung zu finden. So entwickeln die Auszubildenden zusätzlich wichtige Schlüsselqualifikationen.

Nehmen Sie sich Zeit zum Erklären

aevo online newsletterDer betriebliche Alltag lässt Ihnen vielleicht nicht immer ausreichend Zeit, um alles zu erklären. Trotzdem sollten Sie die Fragen der Auszubildenden ausführlich beantworten oder einen konkreten Termin zur Beantwortung vereinbaren.

Wenn Sie den Auszubildenden außerdem Ihre Entscheidungen erklären und begründen, können sie die Hintergründe besser verstehen und nachvollziehen, warum Sie etwas festlegen. Allerdings müssen die Auszubildenden den Eindruck haben, dass Sie dabei die Sachinteressen über Ihren Eigennutz stellen.

Sollte es einmal nicht möglich sein, sich ausreichend Zeit für eine neue Ausbildungseinheit oder die Beantwortung von Fragen zu nehmen, informieren Sie die Auszubildenden darüber. Sonst fühlen sie sich möglicherweise nicht wertgeschätzt.

Geben Sie klare Regeln vor. So vermeiden Sie Probleme.

Klare Regeln im Unternehmen vereinfachen die Zusammenarbeit. So wissen alle, was von ihnen gefordert wird und welche Regeln gelten. Das ist für Auszubildende eine Entlastung, denn es gibt ihnen Orientierung. Gerade am Anfang ist für Azubis noch vieles neu. Sie wissen oftmals nicht, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen.

Wenn Sie Auszubildenden beispielsweise sagen, sie sollen sich melden, wenn sie krank sind, lässt das einigen Spielraum für Interpretationen. Besser wäre hier: „Wenn du krank bist, meldest du dich bitte vor Arbeitsbeginn telefonisch direkt bei Herrn Schmidt. Wenn du länger krank bist, sendest du zusätzlich die Krankmeldung innerhalb von drei Tagen an die Personalabteilung.”

Sind die Regeln einmal aufgestellt und von allen verstanden, sollten sie für alle Auszubildenden im Unternehmen gelten. Andernfalls kann ein Gefühl von Willkür und Ungerechtigkeit entstehen.

Eine gute Idee ist es, eine Ausbildungsmappe zu erstellen und den Auszubildenden zu Beginn der Ausbildung auszuhändigen. Darin sind beispielsweise die Betriebsregeln festgehalten. Gemeinsam mit den Auszubildenden entwickeln Sie die Mappe fortlaufend weiter und nehmen Ergänzungen auf.

Erkennen Sie Probleme frühzeitig!

Es ist unwahrscheinlich, dass Auszubildende das Ausbildungsverhältnis von heute auf morgen einfach beenden werden. Zuvor wird es Hinweise darauf geben, dass etwas nicht stimmt.

Wenn Sie diese Signale frühzeitig erkennen und richtig deuten, können Sie oftmals mit einfachen Mitteln gegensteuern und einen Ausbildungsabbruch verhindern.

Mögliche Anzeichen können sein:

Führen Sie regelmäßige Gespräche

Als Ausbilderinnen und Ausbilder haben wir verschiedene Aufgaben. Trotzdem ist es wichtig, sich regelmäßig mit den Auszubildenden auszutauschen. Eine offene Kommunikation sollte nicht nur bei den Beurteilungsgesprächen stattfinden. Um das zu gewährleisten, haben sich feste (wöchentliche) Termine bewährt. Durch die Regelmäßigkeit können sich die Auszubildenden darauf vorbereiten.

Die Gespräche müssen nicht lange dauern. Meist reicht es aus, sich nach der vergangenen Woche zu erkundigen. Durch diesen einfachen, aber regelmäßigen Kontakt ist es möglich, Probleme in einem frühen Stadium zu lösen.

Diese Gespräche sollten allerdings nicht nur dazu dienen, über unangenehme Dinge zu sprechen. Positives Feedback und Lob gehören ebenso dazu. Positive und ehrliche Rückmeldungen sind für Auszubildende wichtig und motivierend.

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