Vielleicht kennen Sie das: Die Beurteilungen Ihrer Azubis stehen an und Sie sind unsicher, was Sie in den Beurteilungsbogen schreiben sollen. Im Großen und Ganzen waren die erbrachten Leistungen zwar in Ordnung, aber nicht überragend.
Deshalb jedoch eine mittelmäßige oder gar schlechte Beurteilung abgeben? Das kommt für Sie vermutlich auch nicht infrage. Schließlich wollen Sie jungen Menschen für die nächste Abteilung keine Steine in den Weg legen. Und was, wenn Auszubildende mit Ihrer Beurteilung nicht zufrieden sind und Sie sich dafür rechtfertigen müssen? Das wollen Sie sicher nicht. Also tragen Sie auch dieses Mal kurzerhand die Note „gut“ in den Beurteilungsbogen ein.
Damit nehmen Sie Auszubildenden jedoch die Chance, dazuzulernen, sich weiterzuentwickeln und aus ihren Fehlern zu lernen. Für Ausbilderinnen und Ausbilder ist es bei Beurteilungen deshalb wichtig, sich nicht von Gefühlen beeinflussen zu lassen, sondern objektiv zu bleiben.
Fehler bei der Beurteilung von Azubis
Es gibt jedoch einige Fehler die Sie bei der Beurteilung von Auszubildenden machen können:
- Sie nehmen vorzugsweise wahr, was zu Ihrer Erwartung passt – alles andere wird von Ihnen übersehen, abgeschwächt oder verändert.
- Sie mögen die Person oder teilen gemeinsame Interessen und Sie beurteilen aufgrund dieser Ähnlichkeiten unbewusst zu positiv.
- Sie möchten den Auszubildenden beim weiteren beruflichen Werdegang nicht im Weg stehen.
Wenn Sie also mögliche Beurteilungsfehler kennen (davon gibt es noch einige mehr als die gerade genannten), dann stehen Ihre Chancen gut, diese zu erkennen und zu vermeiden.
7 Tipps für bessere Beurteilungen
Dass das nicht immer einfach ist, wissen wir alle. Daher erhalten Sie nachfolgend 7 Tipps, wie Sie zukünftig bessere Beurteilungen schreiben können:
1. Besprechen Sie das Beurteilungssystem, dessen Grundlagen und die stattfindenden Gespräche zu Beginn der Ausbildung mit den Auszubildenden.
2. Beurteilen Sie Teilleistungen, um ein willkürliches und pauschales Urteil (durch Momentaufnahmen) zu vermeiden.
3. Legen Sie einen Beobachtungsbogen an, um Ihre Beurteilung auf eine sachlich fundierte Basis zu stellen.
4. Beurteilen Sie nur, was Sie selbst beobachtet oder wahrgenommen haben und verlassen Sie sich nicht auf die Angaben Dritter.
5. Überprüfen Sie Ihre Beurteilungen regelmäßig auf Beurteilungsfehler.
6. Beurteilen Sie nicht unter Zeitdruck oder bevor ein Konflikt mit einzelnen Azubis nicht geklärt ist.
7. Bereiten Sie Beurteilungsgespräche gut vor.