Was ist ein Ausbildungsrahmenplan? Bedeutung für die AEVO-Prüfung

Was versteht man unter einem Ausbildungsrahmenplan?

Die Ausbildungsordnung bildet die Grundlage für die betriebliche Ausbildung. Sie ist bundeseinheitlich und schafft somit für alle Ausbildungsberufe eine Vergleichbarkeit. Damit Auszubildende in München die gleichen Inhalte lernen wie Auszubildende in Hamburg, spielt auch der Ausbildungsrahmenplan eine Rolle.

Mit der Ausbildungsordnung soll eine einheitliche Grundlage für alle anerkannten Ausbildungsberufe geschaffen werden. Ein Ausbildungsberuf ist anerkannt, wenn darin Kinder und Jugendliche ausgebildet werden dürfen und eine Ausbildungsordnung besteht.

Die Ausbildungsordnungen der verschiedenen Ausbildungsberufe für Ihre AEVO-Prüfung sind auf der Internetseite des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) abrufbar. Dort können Sie die jeweilige Ausbildungsordnung kostenfrei herunterladen.

Die Ausbildungsordnungen der verschiedenen Ausbildungsberufe für Ihre AEVO-Prüfung sind auf der Internetseite des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) abrufbar.

Aufbau und Inhalte eines Ausbildungsrahmenplans

Die Mindestinhalte der Ausbildung sind in Paragraf 5 des Berufsbildungsgesetzes geregelt.

Dementsprechend legt die Ausbildungsordnung folgende Punkte fest:

Über diese Mindestinhalte hinaus kann die Ausbildungsordnung weitere Regelungen, beispielsweise zur Vermittlung von Zusatzqualifikationen, enthalten. Diese ergänzen die berufliche Handlungsfähigkeit und erweitern die im Ausbildungsberufsbild genannten beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. In der Abschlussprüfung werden die Zusatzqualifikationen gesondert geprüft und bescheinigt.

Wenn im Ausbildungsberuf Spezialisierungen möglich sind, werden diese der Berufsbezeichnung hinzugefügt. Beispiele dafür sind die Ausbildungsberufe „Fachinformatiker/in – Fachrichtung Anwendungsentwicklung” und „Fachinformatiker/in – Fachrichtung Systemintegration”.

Ausbildungsberufsbild und Ausbildungsrahmenplan

Das Ausbildungsberufsbild bietet eine grobe Orientierung, indem es die typischen „Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten“ des Berufs in zusammengefasster Form enthält. Im Wesentlichen sind darin Stichworte der einzelnen Bereiche aufgeführt, die Auszubildende während ihrer Ausbildung durchlaufen sollen. Das Ausbildungsberufsbild ist mit dem Richtlernziel des Ausbildungsrahmenplans gleichzusetzen.

 

Der Ausbildungsrahmenplan ist eine detaillierte Anleitung zur zeitlichen und inhaltlichen Gliederung der Berufsausbildung. Er bildet die Grundlage für die Lernziele Ihrer AEVO-Prüfung.

Sachliche & zeitliche Gliederung im Ausbildungsrahmenplan

Die sachliche Gliederung ist nach Funktionsbereichen eingeteilt und beschreibt die Bereiche des Ausbildungsbetriebs, die Auszubildende kennenlernen sollten. Die Lernziele der sachlichen Gliederung sind als Soll-Zustand formuliert. Dort ist ebenfalls definiert, welche Mindestinhalte mit der Berufsausbildung erreicht werden müssen. Diese Mindestinhalte ermöglichen einen Vergleich der Berufsabschlüsse.

Die zeitliche Gliederung der Ausbildung erfolgt in einzelne Ausbildungsabschnitte. Dabei wird für die gesamte Dauer der Ausbildung konkret definiert, in welchen Bereichen des Unternehmens die Auszubildenden wann und in welchem zeitlichen Umfang eingesetzt werden sollen.

das wort plan wird auf holzquadraten dargestellt um den ausbildungsrahmenplan zu symbolisieren

Brutto- und Nettozeiten im Ausbildungsbetrieb

Die angegebenen zeitlichen Richtwerte weisen Bruttozeiten auf, die in die tatsächlich im Betrieb zur Verfügung stehenden Nettozeiten umgerechnet werden müssen. Hierfür sind die Zeiten für den Berufsschulunterricht, den Urlaub und die Feiertage abzuziehen.

Die zeitliche Gliederung ist nach sachlogischen und pädagogischen Gesichtspunkten zu ordnen und soll dem Ausbildungsinhalt entsprechend überschaubare Abschnitte vorsehen. Als überschaubar gelten Abschnitte von höchstens drei Monaten.

Innerhalb des Rahmens der zeitlichen Richtwerte kann je nach betrieblichen Gegebenheiten eine flexible Regelung getroffen werden. Sie können die Zeit somit an betriebsspezifische Erfordernisse anpassen, sie bei individuellen Anforderungen reduzieren oder, wenn dieser Bereich in Ihrem Unternehmen besonders wichtig ist, auch ausdehnen. Wichtig dabei ist jedoch, dass Sie bei der Reduzierung bzw. Ausdehnung des Themengebiets alle im Ausbildungsrahmenplan vorgegebenen Inhalte vermitteln.

Warum ist der Ausbildungsrahmenplan für die AEVO-Prüfung wichtig?

Bedeutung im praktischen Prüfungsteil

das groblernziel ist im ausbildungsrahmenplan festgelegt es darf nicht verändert werden

Der Ausbildungsrahmenplan enthält das Richtlernziel und das Groblernziel. Sie benötigen beide als Grundlage für die Operationalisierung des Feinlernziels für Ihre AEVO-Prüfung. Das Richtlernziel entspricht dabei den Punkten des Ausbildungsberufsbilds der Ausbildungsordnung.

Richtlernziele beschreiben die Richtung, in die das Lernen erfolgen soll. Sie bilden die übergeordnete Grundlage, an der sich die Groblernziele orientieren. Sie lassen Ausbilderinnen und Ausbildern

einen großen Handlungs- und Entscheidungsspielraum. Das Richtlernziel des von Ihnen gewählten Themas übernehmen Sie unverändert in das schriftliche Konzept für Ihre AEVO-Prüfung.

Groblernziele werden aus Richtlernzielen entwickelt

Groblernziele werden aus den Richtlernzielen entwickelt und konkretisieren diese. Sie enthalten bereits eine Beschreibung des gewünschten Endverhaltens und definieren, was Auszubildende können sollen, wenn dieses Lernziel erreicht ist. Das Groblernziel des von Ihnen gewählten Themas übernehmen Sie unverändert in das schriftliche Konzept für Ihre AEVO-Prüfung.

Ein Groblernziel kann die Basis für mehrere Feinlernziele sein. Für Ihre AEVO-Prüfung entscheiden Sie sich jedoch nur für ein Feinlernziel.

Feinlernziele werden durch Ausbilderinnen und Ausbilder festgelegt

Die Feinlernziele müssen demnach von den Ausbilderinnen und Ausbildern individuell definiert werden. Sie leiten sich vom Groblernziel ab und beschreiben das gewünschte, überprüfbare Endverhalten nach erfolgreichem Lernen ganz konkret. Anschließend sind diese Feinlernziele an die betriebsspezifischen Erfordernisse und die Auszubildenden anzupassen. Da sich die Ausbildungsordnungen nicht so schnell verändern wie der technische Wandel fortschreitet, müssen auch die Feinlernziele an die technischen Veränderungen angepasst werden.

Zur Vorbereitung auf Ihre praktische AEVO-Prüfung suchen Sie sich deshalb aus der Ausbildungsordnung ein Richtlernziel und das dazugehörige Groblernziel eines Ausbildungsberufs heraus.

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