Probleme in der Ausbildung vermeiden

Probleme in der Ausbildung vermeiden

Manche Probleme in der Ausbildung lassen sich durch einfache Maßnahmen vermeiden. Als Ausbilderinnen und Ausbilder sind wir meist der erste Kontakt der Auszubildenden mit der Arbeitswelt. Wir übernehmen damit eine wichtige Vorbildfunktion, die sich maßgeblich auf das Verhalten von Auszubildenden auswirkt. Eine offene Kommunikation ist also das A und O, wenn es darum geht, eine vertrauensvolle Basis aufzubauen.

Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig regelmäßig das Gespräch zu suchen. Die plötzliche Umstellung von der Schule zur Ausbildung, sowie die damit verbundenen Anforderungen sind oft nicht einfach und lösen hin und wieder eine Überforderung aus.

5 Tipps, um Probleme in der Ausbildung zu vermeiden

Beugen Sie lieber Problemen vor, als sie später aufwändig lösen zu müssen!

Integrieren Sie die Auszubildenden in das Team und fördern Sie die Selbstverantwortung

Genauso wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wollen sich auch Auszubildende als Teil des Teams fühlen und nicht nur als Hilfskraft gesehen werden. Die Rahmenbedingungen dafür schaffen Sie, wenn Sie Auszubildende des zweiten oder dritten Ausbildungsjahres die „Patenschaft“ für neue Azubis übernehmen lassen. Die Patinnen und Paten kennen vieles aus eigener Erfahrung und können sich noch gut daran erinnern, wie es bei ihnen war. Das sorgt für Verständnis. Zudem sprechen die Azubis die gleiche Sprache, was Verbundenheit herstellt.

Schärfen Sie zusätzlich bei den ausbildenden Fachkräften in den Abteilungen die Bereitschaft Auszubildende zeitnah in den Betriebsablauf zu integrieren.

Wenn Sie die Selbstverantwortung der Auszubildenden fördern, werden sie eigene Ideen einbringen. Das wiederum kommt dem ganzen Team zugute. Handlungsorientierte Ausbildungsmethoden bieten die Möglichkeit die Ausbildung praxisorientiert zu gestalten. Indem Sie Auszubildende in die Prozesse einbeziehen, fördern Sie die Eigeninitiative und regen dazu an eigene Wege der Problemlösung zu finden. So entwickeln die Auszubildenden zusätzlich wichtige Schlüsselqualifikationen.

Nehmen Sie sich Zeit zum Erklären

Der betriebliche Alltag lässt Ihnen vielleicht nicht immer ausreichend Zeit zum Erklären. Sie sollten dennoch die Fragen der Auszubildenden ausführlich beantworten oder auf einen konkreten Termin verschieben.

Wenn Sie außerdem den Auszubildenden Ihre Entscheidungen erklären und diese begründen können, ist es ihnen besser möglich, die Hintergründe zu verstehen und warum Sie etwas festlegen. Allerdings müssen die Auszubildenden auch den Eindruck haben, Sie stellen dabei die Sachinteressen über Ihren Eigennutz.

Sollte es einmal nicht möglich sein, sich ausreichend Zeit für eine neue Ausbildungseinheit oder für die Beantwortung von Fragen zu nehmen, lassen Sie das die Azubis wissen – sonst kann es sein, dass sie sich nicht wertgeschätzt fühlt.

Geben Sie klare Regeln vor, um Probleme zu vermeiden

Abbildung: Mann mit LupeKlare Regeln im Unternehmen vereinfachen die Zusammenarbeit. So wissen alle, was gefordert wird und welche Regeln gelten. Für Auszubildende ist das eine Entlastung, denn es gibt ihnen Orientierung. Gerade am Anfang ist für Azubis noch vieles neu. Sie wissen dann oftmals nicht, wie sie sich in einer bestimmten Situation verhalten sollen.

Wenn Sie Auszubildenden zum Beispiel sagen, sie sollen sich melden wenn sie krank sind, lässt das einigen Spielraum für Interpretationen. Besser wäre hier: „Wenn du krank bist, meldest du dich bitte telefonisch vor Arbeitsbeginn direkt bei Herrn Schmidt. Wenn du länger krank bist, sendest du zusätzlich die Krankmeldung innerhalb von drei Tagen an die Personalabteilung.“

Sind die Regeln einmal aufgestellt und verstanden, sollten sie für alle Auszubildenden im Unternehmen gelten. Sonst kann es sein, dass ein Gefühl von Willkür und Ungerechtigkeit entsteht.

Eine gute Idee kann es sein, eine Ausbildungsmappe zu erstellen, Diese Mappe wird den Auszubildenden zu Beginn der Ausbildung ausgehändigt. Darin sind zum Beispiel die Betriebsregeln festgehalten. Gemeinsam mit den Azubis entwickeln Sie die Mappe fortlaufend weiter und nehmen Ergänzungen auf.

Erkennen Sie frühzeitig die Anzeichen für Probleme

Es ist unwahrscheinlich, dass Auszubildende von heute auf morgen das Ausbildungsverhältnis einfach beenden werden. Zuvor wird es Hinweise darauf geben, wenn etwas nicht stimmt.

Wenn Sie diese Signale frühzeitig erkennen und richtig deuten, können Sie oftmals mit einfachen Mitteln gegensteuern und einen möglichen Ausbildungsabbruch verhindern.

Mögliche Anzeichen können sein:

  • häufiges Zuspätkommen
  • unentschuldigtes Fehlen am Ausbildungsplatz und/oder der Berufsschule
  • plötzlicher Abfall der berufsschulischen Leistungen
  • plötzlicher Abfall der betrieblichen Leistungen
  • Eindruck von Desinteresse
  • Unruhe unter den Kolleginnen und Kollegen wird gestiftet, indem z.B. ständig über Unwichtiges diskutiert wird
  • Arbeitsanweisungen und Regeln werden nicht mehr oder nur noch unzureichend befolgt

Führen Sie regelmäßige Gespräche

Als Ausbilderinnen und Ausbilder erfüllen wir verschiedene Aufgaben. Trotzdem ist es wichtig, sich regelmäßig mit den Auszubildenden auszutauschen. Eine offene Kommunikation sollte nicht nur bei den Beurteilungsgesprächen stattfinden. Um das zu gewährleisten, haben sich feste (wöchentliche) Termine bewährt. Durch die Regelmäßigkeit, können sich die Auszubildenden darauf vorbereiten.

Die Gespräche müssen nicht lange dauern. Meist reicht es aus, sich nach der vergangenen Woche zu erkundigen. Mit diesem einfachen, dafür regelmäßigen, Kontakt ist es möglich Probleme in einem frühen Stadium zu lösen.

Diese Gespräche sollten allerdings nicht nur dazu dienen über unangenehmen Dinge zu sprechen. Positives Feedback und Lob gehört ebenso dazu. Positive und ehrliche Rückmeldungen sind für Auszubildende wichtig und motivierend.

Abbildung: Online-Training für Ausbilderinnen, Ausbilder und ausbildende Fachkräfte
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