Praktische AEVO-Prüfung – Was ist zu beachten?

Durchführung oder Präsentation in der AEVO-Prüfung?

In der praktischen AEVO-Prüfung müssen Sie nachweisen, dass Sie komplexe Themen auf das Wesentliche reduzieren können, sodass sie für Personen mit geringen Vorkenntnissen nachvollziehbar sind.

In der AEVO-Prüfung sind dafür zwei Alternativen vorgesehen. Sie können zwischen der praktischen Durchführung und der Präsentation einer Ausbildungssituation wählen. Im Anschluss findet ein Fachgespräch statt.

Bei der praktischen Durchführung wird mit Auszubildenden eine Ausbildungseinheit von Anfang bis Ende gezeigt. Bei der Präsentation gestalten Sie eine Ausbildungseinheit. Dabei erläutern Sie dem Prüfungsausschuss, wie Sie diese praktisch durchführen würden.

Sie können in der praktischen AEVO-Prüfung zwischen der praktischen Durchführung und der Präsentation einer Ausbildungssituation wählen.

Achten Sie in der AEVO-Prüfung auf Ihre Zeitplanung

Für die praktische Durchführung oder Präsentation stehen Ihnen in der AEVO-Prüfung 15 Minuten zur Verfügung. Das anschließende Fachgespräch hat dann ebenfalls nochmal 15 Minuten.

15 Minuten Zeitvorgabe, die es einzuhalten gilt

Es ist wichtig, dass Sie sich unbedingt an den vorgegebenen Zeitrahmen halten und ihn nicht überschreiten. Berücksichtigen Sie dies bereits bei Ihrer Planung.

In Ihrem Planungskonzept für die praktische Durchführung einer Ausbildungseinheit müssen Sie in der Arbeitszergliederung die Dauer der einzelnen Arbeitsschritte nennen.

Wenn Sie für die praktische AEVO-Prüfung eine Präsentation halten, gilt ebenfalls die Vorgabe von 15 Minuten. So lange sollte die Präsentation dann dauern.

auszubildende mit ausbilder bei der aevo prüfung
© auremar – stock.adobe.com

Geben Sie an, wie lange die Ausbildungseinheit dauern würde

Da die Präsentation meist komplexe Ausbildungsmethoden wie die Leittextmethode oder eine Kombination verschiedener Methoden enthält und Situationen bearbeitet, die in der Praxis durchaus ein oder zwei Tage dauern können, geben Sie bitte an, wie lange die Ausbildungseinheit dauern würde, wenn Sie diese umsetzen.

Nennen Sie den Beginn und das Ende sowie die geplanten Pausenzeiten. Bei der Ausbildung von Gruppen ist zu berücksichtigen, dass mehr Zeit erforderlich ist als bei der Arbeit mit nur einer Person.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange Ihre Präsentation oder praktische Durchführung tatsächlich dauert, hilft nur Üben. Machen Sie einen Probelauf und stoppen Sie die Zeit. So können Sie einschätzen, wie viel Zeit Sie in der AEVO-Prüfung wirklich benötigen, und Sie haben noch die Möglichkeit, die Inhalte anzupassen.

Achten Sie unbedingt auf Ihre Zeitplanung und vermeiden Sie es, die vorgegebenen 15 Minuten zu unter- oder überschreiten.

Wählen Sie für Ihre AEVO-Prüfung die richtige Methode

Die richtige Lernzielbestimmung eines der wichtigsten Kriterien, das über das Bestehen der AEVO-Prüfung entscheidet. Sowohl die Richtlernziele (sehr abstrakt) als auch die Groblernziele (weniger abstrakt) und die Feinlernziele (sehr konkret) sind auszuweisen.

Ein Groblernziel kann die Basis für mehrere Feinlernziele sein

Ein Groblernziel kann die Grundlage für mehrere Feinlernziele bilden. Ein Feinlernziel beschreibt das genaue Verhalten, das Auszubildende am Ende einer Ausbildungseinheit zeigen sollen. Es lässt keinen Interpretationsspielraum bei der Zielerreichung zu. Alle Bestandteile, die Sie in Ihrem Feinlernziel definieren, müssen Sie in Ihrer AEVO-Prüfung umsetzen.

das lernziel bestimmt den lerninhalt

Aus dem erstellten Feinlernziel wird die entsprechende Ausbildungsmethode abgeleitet. Nun geht es darum, wie den Auszubildenden die Lerninhalte vermittelt werden sollen. Gehen Sie darauf ein, inwiefern der Lernbereich für dieses Thema geeignet ist und warum die Methode zum Lernbereich passt. Diese Fragestellung kann später auch für das Fachgespräch in der AEVO-Prüfung relevant sein.

Für die Verdeutlichung der Methode ist es wesentlich, dass Sie dem Prüfungsausschuss eine strukturierte Vorgehensweise in Form eines konkreten Ablaufplans vorlegen können. Dieser Ablaufplan legt dar, was Sie wie lange tun, welche Medien Sie zusätzlich zur jeweiligen Methode anwenden und wie Sie diese einsetzen. Dabei sollten Sie stets das Ziel der Berufsausbildung im Blick behalten: das selbstständige Planen, Durchführen und Kontrollieren. Schließlich soll mit jeder Ausbildungseinheit die berufliche Handlungskompetenz gefördert werden.

Begründen Sie Ihr gewähltes Vorgehen

Sie müssen die von Ihnen gewählte Lösung begründen können.

Planen Sie für die AEVO-Prüfung einen gezielten Medieneinsatz

Ein gezielter Medieneinsatz soll den Lernprozess unterstützen. Die Medien sollen die Auszubildenden aktivieren und ihre Selbstständigkeit fördern. Medien sind ideal geeignet, um Inhalte objektiv und sachlich zu vermitteln. Durch eine Visualisierung der Ausbildungsinhalte wird zudem der visuelle Lerntyp angesprochen. Eine zielführende Visualisierung hat direkten Einfluss auf den Behaltensgrad der Lerninhalte und ist somit ein wichtiger Bestandteil des Medieneinsatzes.

Es können viele unterschiedliche Medien geeignet sein, um eine Ausbildungseinheit sinnvoll zu unterstützen. Ob alle diese Medien wirklich benötigt werden, ist eine ganz andere Frage. Genauso wie es nicht ratsam ist, gar keine Medien einzusetzen, ist eine Überdosierung ebenfalls nicht zielführend, sondern eher verwirrend als nützlich.

Medieneinsatz braucht eine sinnvolle Struktur

ein sinnvoller medieneinsatz hat einfluss auf den behaltensgrad der lerninhalte

Damit Medien erfolgversprechend eingesetzt werden können, ist eine Struktur bei ihrer Gestaltung wichtig. Ein entscheidendes Merkmal einer Visualisierung ist daher eine aussagekräftige Überschrift. Sie sollte auf einen Blick erkennen lassen, worum es geht.

Eine Visualisierung sollte immer aus einer Kombination aus Wort und Bild bestehen. Dabei müssen es keine vollständigen Sätze sein. Manchmal ist es sinnvoller, mit einzelnen Schlagwörtern oder Stichpunkten zu arbeiten.

Ein guter Ansatz bei der Visualisierung einer Vier-Stufen-Methode besteht darin, einen bebilderten Ablauf der einzelnen Schritte zu erstellen. Diese werden dabei strukturiert dargestellt und durchnummeriert.

Darüber hinaus ist es wichtig, darauf zu achten, dass die während der Durchführung gemachten Aussagen mit den Inhalten der eingesetzten Medien übereinstimmen und keine neuen oder widersprüchlichen Informationen enthalten.

Eine gelungene Präsentation ist mehr als nur PowerPoint

Selbst wenn Sie sich für eine Präsentation im Rahmen der praktischen AEVO-Prüfung entscheiden, ist es sinnvoll, diese nicht ausschließlich mit PowerPoint oder Keynote umzusetzen. Sie können auch ein gestaltetes Flip-Chart einsetzen, auf dem einzelne Bestandteile ergänzend dargestellt sind.

Präsentation oder Durchführung: Abhängig vom Thema

Anders als bei der praktischen Durchführung kann das Feinlernziel bei der Präsentation in der AEVO-Prüfung mehrere Aspekte enthalten. So ist es möglich, ein komplettes Groblernziel aus dem Ausbildungsrahmenplan in der Präsentation zu bearbeiten. Ein Beispiel dafür ist die Durchführung eines Tagesseminars.

Somit ist es bei einer Präsentation nicht erforderlich, den Fokus auf eine einzelne Methode zu legen, sondern es können auch mehrere Methoden kombiniert werden.

Da bei einer Präsentation nur beschrieben wird, wie sich eine Ausbildungseinheit gestaltet und diese in der Prüfungssituation nicht praktisch vorgeführt wird, muss bei der Realisierung der Ausbildungseinheit in der Praxis auch keine Mindest- oder Maximaldauer beachtet werden. Die Themen für eine Präsentation dürfen also komplexer sein als die für die praktische Durchführung. Daher können auch Themen gewählt werden, für die ein ganzer Tag geplant wird. Dabei wird aufgezeigt, welche Inhalte in dieser Zeit vermittelt werden sollen.

Für komplexe Themen eignet sich AEVO-Prüfung eine Präsentation

Um den erforderlichen Zeitrahmen von 15 Minuten für eine Präsentation einzuhalten, bietet es sich deshalb an, ein komplexeres Thema zu wählen. Mit einer Ausbildungssituation, die in der Praxis lediglich 15 Minuten dauert, werden Sie die notwendige Präsentationszeit in der AEVO-Prüfung nicht füllen können.

Da Sie sowohl das Thema als auch die Ausbildungsmethode frei wählen können, sollten Sie diesen Vorteil nutzen und sich die Rahmenbedingungen nicht unnötig erschweren.

Bei der praktischen Durchführung einer Ausbildungseinheit sollten Sie das Thema hingegen so einfach wie möglich halten. Wählen Sie hierfür am besten wenig komplexe Lernziele aus dem ersten Ausbildungsjahr, die noch kein fundiertes Vorwissen erfordern und einfach umzusetzen sind.

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