3 große Patzer, die in der Ausbildereignungsprüfung häufig gemacht werden

Schriftlicher und praktischer Teil der Ausbildereignungsprüfung

In der Ausbildereignungsprüfung weisen künftige Ausbilderinnen und Ausbilder ihre berufs- und arbeitspädagogische Eignung nach und erfüllen damit die Anforderungen des Paragrafen 30 BBiG.

Die schriftliche AEVO-Prüfung besteht aus Multiple-Choice-Aufgaben, bei denen alle richtigen Antworten erkannt und angekreuzt werden müssen. Eine Antwort kann somit nur richtig oder falsch sein. Das macht die Bewertung eindeutig.

Der praktische Prüfungsteil der Ausbildereignungsprüfung ist hingegen etwas umfassender. Wie dieser ablaufen soll, ist in § 4 (3) AEVO festgelegt: „Der praktische Teil der Prüfung besteht aus der Präsentation einer Ausbildungssituation und einem Fachgespräch mit einer Dauer von insgesamt höchstens 30 Minuten.”

Die praktische Ausbildereignungsprüfung hat somit eine Gesamtprüfungsdauer von 30 Minuten, die sich in eine Präsentation oder eine praktische Durchführung von jeweils maximal 15 Minuten sowie ein anschließendes Fachgespräch von ebenfalls 15 Minuten aufteilt.

Die IHK-Bezirke genießen bei den Prüfungsmodalitäten ihre Entscheidungshoheit. Während der schriftliche Prüfungsteil überall identisch ist, führt genau diese Freiheit dazu, dass sich die praktischen Prüfungen von Kammer zu Kammer unterscheiden und nicht verallgemeinert werden können. Eine erste Orientierung gibt jedoch immer, was laut AEVO Bestandteil der Prüfung ist. Wenn Sie die für Sie passenden Informationen nicht finden oder noch weitere Fragen haben, können Sie sich die fehlenden Fakten bei der zuständigen Stelle einholen.

Praktische Durchführung oder Präsentation

In der praktischen Durchführung zeigen Sie Auszubildenden eine Ausbildungseinheit von Anfang bis Ende. Dabei sollen sie nachweisen, dass sie auch komplexe Themen auf das Wesentliche herunterbrechen können, damit diese für Personen mit verhältnismäßig wenigen (Vor-)Kenntnissen in einem Bereich ganz einfach nachvollziehbar sind.

Die Präsentation dient der Gestaltung einer Ausbildungseinheit. Darin zeigen Sie, wie Sie eine Ausbildungseinheit praktisch durchführen würden. Eine Ausbildungseinheit ist ein in sich geschlossener, didaktisch gestalteter Ausbildungsabschnitt. Sie setzt sich aus den Phasen Planen, Durchführen und Kontrollieren zusammen.

Wenn Sie sich für eine praktische Durchführung entscheiden, finden Sie im Unternehmen sicherlich Kolleginnen oder Kollegen, die die Rolle der Auszubildenden übernehmen. Sie können Ihre Präsentation auch Ihren Kollegen vortragen. Lassen Sie sich im Anschluss Rückmeldungen geben, was gut gelungen ist, was unverständlich erklärt wurde und was Sie vielleicht besser machen könnten.

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1. Patzer in der Ausbildereignungsprüfung: Vorwissen

Zu Beginn einer Ausbildungseinheit verfügen die einzelnen Auszubildenden über unterschiedliche Wissens- und Kenntnisstände. Lassen Sie sich daher bei der praktischen Durchführung nicht dazu verführen, sich strikt an das geplante Schema zu halten, nur um fertig zu werden.

Gehen Sie stattdessen auf die Auszubildenden ein und achten Sie auf ihre Reaktionen auf Ihre Ausführungen. Wenn die Auszubildenden Fragen haben, greifen Sie diese auf.

Denken Sie daran: In der Ausbildereignungsprüfung sollen Sie unter anderem Ihre pädagogischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wenn Sie sich daher lediglich an Ihre Planung halten und nicht auf die Auszubildenden eingehen, verfehlen Sie das Ziel eindeutig.

Es hilft dabei, Blickkontakt zu den Auszubildenden zu halten. Nur so können Sie erkennen, ob sie Ihnen noch folgen oder ob sie gedanklich bereits abgeschweift sind.

Auch wenn ein Arbeitsvorgang für Sie als ausbildende Person bereits alltäglich ist, kann diese Aufgabe für die Auszubildenden dennoch ein großer Schritt sein. Das gilt besonders, wenn sie dabei neue Themenbereiche oder Fertigkeiten kennenlernen. Vergessen Sie das nicht.

2. Patzer in der Ausbildereignungsprüfung: Lernziele

Sowohl bei der praktischen Durchführung einer Ausbildungseinheit als auch bei einer Präsentation ist die richtige Lernzielbestimmung eines der wichtigsten Kriterien, die über das Bestehen der Prüfung entscheiden. Daher ist es wichtig, dass die Lernziele in drei Abstufungen ausgewiesen werden: die Richtlernziele (sehr abstrakt), die Groblernziele (weniger abstrakt) und die Feinlernziele (sehr konkret).

Die Lernziele beschreiben die angestrebten Lernergebnisse, genauer gesagt die Verhaltensänderung, die sich nach einem erfolgreichen Lernprozess vollziehen soll. Sie stellen somit den angestrebten Soll-Zustand dar.

Lernen geschieht dabei nicht nur auf einer Ebene, sondern in verschiedenen Bereichen.

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Aus den erstellten Feinlernzielen wird anschließend die Methode abgeleitet. Dabei geht es darum, wie den Auszubildenden die Lerninhalte vermittelt werden sollen.

Insbesondere ist darauf zu achten, dass die Formulierung des Feinlernziels den gestellten Anforderungen entspricht. Ein konkretes Feinlernziel beschreibt ein beobachtbares Verhalten, nennt die Bedingungen und enthält einen Beurteilungsmaßstab.

Jede Ausbildungseinheit muss Kontrollmaßnahmen umfassen, um sicherzustellen, dass die Auszubildenden die Lerninhalte verstanden haben. Zunächst sollten die Auszubildenden die Ausbildungseinheit selbst reflektieren und eine Einschätzung ihrer Leistungen vornehmen.

Sowohl in der Prüfungssituation als auch in der Praxis ist es wichtig, mit den Auszubildenden anhand der zuvor definierten Feinlernziele konkrete Lernerfolgskontrollen durchzuführen.

3. Patzer in der Ausbildereignungsprüfung: Medieneinsatz

Ein gezielter Medieneinsatz soll den Lernprozess unterstützen. Er aktiviert die Auszubildenden und fördert ihre Selbstständigkeit. Medien sind zudem ideal, um Inhalte objektiv und sachlich zu vermitteln. Durch eine Visualisierung der Ausbildungsinhalte wird zudem der visuelle Lerntyp angesprochen. Eine zielführende Visualisierung hat direkten Einfluss auf den Behaltensgrad der Lerninhalte und ist somit ein wichtiger Bestandteil des sinnvollen Medieneinsatzes.

Unter anderem kann zwischen den verschiedenen Medien wie folgt unterschieden werden:

Es gibt viele Medien, die geeignet sind, um eine Ausbildungseinheit sinnvoll zu unterstützen. Ob alle diese Medien tatsächlich benötigt werden, ist eine ganz andere Frage. Genauso wie es nicht ratsam ist, gar keine Medien einzusetzen, ist eine Überdosierung ebenfalls nicht zielführend und eher verwirrend als nützlich.

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