Multisensorisches Lernen: Lerntypen in der AEVO-Prüfung gezielt ansprechen
Der Lernprozess ist multisensorisch. In der AEVO-Prüfung ist es daher wichtig, nicht nur einen Lerntyp anzusprechen, sondern mehrere. Dieses Vorgehen entspricht auch dem Prinzip der Anschaulichkeit pädagogischer Prinzipien. Wenn Sie also der Meinung sind, dass Medien im Lehr-Lern-Prozess unnötig sind, weil sie Auszubildende nur verwirren, sollten Sie Ihre Meinung noch einmal überdenken.
Sie erinnern sich sicherlich daran, dass es drei grundlegende Lerntypen gibt: den auditiven, den visuellen und den haptischen Wahrnehmungstyp. Mit einem gezielten Medieneinsatz in Ihrer praktischen AEVO-Prüfung bedienen Sie den visuellen Wahrnehmungskanal.
Platzieren Sie die Medien in der AEVO-Prüfung gut sichtbar
Ein kurzer Blick, etwa wenn Auszubildende Ihnen bei den Handgriffen einer Ausbildungseinheit über die Schulter schauen, reicht allerdings nicht aus. Schließlich sollen sie es später selbstständig nachmachen können. Achten Sie daher bei den eingesetzten Medien darauf, dass diese während der gesamten Ausbildungseinheit für die Auszubildenden gut sichtbar sind. Das ist bei einem Flip-Chart oder einer Pinnwand der Fall.
Auf dem Flip-Chart können Sie die einzelnen Arbeitsschritte einer Aufgabe visualisieren. Während Sie die einzelnen Handgriffe vormachen, können die Auszubildenden parallel auf dem Flip-Chart die Arbeitsgänge verfolgen. Bei einer Vier-Stufen-Methode können sich die Auszubildenden in der dritten Stufe zusätzlich an der vorhandenen Visualisierung orientieren.
Gerade in einer solchen Situation kann sich eine Visualisierung positiv auf die Motivation der Auszubildenden auswirken. Das sichert Ihnen wertvolle Punkte bei den Prüferinnen und Prüfern in der AEVO-Prüfung.

Sinnvoll eingesetzte Medien sichern den Lernprozess
Stellen Sie sich vor, die Auszubildenden wüssten während der Ausbildungseinheit nicht mehr weiter und kennen den nächsten Arbeitsschritt der Aufgabe nicht. Es wäre für sie wohl unangenehm, wenn sie sich bei Ihnen erkundigen müssten, wie es weitergeht.
Deutlich besser ist es, wenn sie sich selbst helfen können und die nächsten Arbeitsschritte auf der Visualisierung nachschauen.
In den meisten Prüfungsräumen stehen Ihnen für die praktische AEVO-Prüfung ein Flip-Chart und eine Pinnwand zur Verfügung. Meist ist auch ein Whiteboard vorhanden, auf dem Sie schreiben können. Ein Beamer hingegen ist nicht selbstverständlich. Die genauen verfügbaren Materialien sollten Sie daher immer bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer erfragen, bei der Sie die AEVO-Prüfung ablegen.
In einem Lehrgespräch ist der Einsatz von Medien ebenfalls wichtig, um die kognitiven Fachbegriffe der Aufgabenstellung visuell darzustellen. Achten Sie darauf, dass die Inhalte der Ausbildungseinheit bei einem Lehrgespräch visuell aufbereitet und den Auszubildenden zugänglich sind. Es muss nicht immer eine Pinnwand oder ein Flip-Chart sein. Als Orientierungshilfe für die Auszubildenden reicht auch ein schriftlicher oder bebilderter Ablauf der Ausbildungseinheit auf einem DIN-A4-Blatt.
„Medien” sind mehr als nur Videos
Oftmals wird das Wort „Medien” nur mit bewegten Bildern, also Videos, in Verbindung gebracht. Ein Medium ist jedoch nicht zwangsläufig ein Video, sondern kann auch ein Text oder ein Bild sein.
Zusätzlich kann die visuelle Darstellung den auditiven Wahrnehmungskanal unterstützen, denn sobald ein Wort ausgesprochen und gehört wurde, ist es auch schon wieder weg. Durch eine unterstützende Visualisierung hingegen bleibt der wesentliche Inhalt erhalten.
Durch eine zielführende Visualisierung hat der sinnvolle Medieneinsatz direkten Einfluss auf den Behaltensgrad der Lerninhalte.Medien brauchen jedoch eine Struktur, damit sie zielführend eingesetzt werden können. Ein entscheidendes Merkmal einer Visualisierung ist daher zuallererst eine Überschrift. Die Auszubildenden sollen auf einen Blick erkennen können, worum es geht.
Ebenfalls wichtig ist, dass die Aussagen der Durchführung oder die Inhalte der Präsentation mit den Inhalten der eingesetzten Medien übereinstimmen und keine neuen oder widersprüchlichen Informationen enthalten.
Medienauswahl für die AEVO-Prüfung: Weniger ist manchmal mehr
Es gibt viele unterschiedliche Medien, die sich für die sinnvolle Unterstützung einer Ausbildungseinheit eignen. Ob alle diese Medien tatsächlich benötigt werden, ist eine andere Frage. Genauso wenig sinnvoll wie der Verzicht auf Medien ist eine Überdosierung, da dies für die Auszubildenden eher verwirrend ist und nicht zielführend.
Der Einsatz von Medien soll Auszubildende also nicht verwirren, sondern ihren Lernprozess unterstützen. Die Auszubildenden sollen einzelne Schritte gut nachvollziehen können. Außerdem sollen sie aktiviert und in ihrer Selbstständigkeit gefördert werden. Medien sind ideal, um Inhalte objektiv und sachlich zu vermitteln. Planen Sie deshalb auch für Ihre AEVO-Prüfung einen gezielten Medieneinsatz ein.
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