Lernziele: Was sollen Azubis lernen?

Lernziele richtig festlegen: So definieren Sie, was Auszubildende lernen sollen

Wer Lernziele für die betriebliche Ausbildung formuliert, sollte mehr tun, als nur Aufgaben aus dem Arbeitsalltag zu übernehmen. Lernziele sind mehr als Tätigkeitsbeschreibungen – sie definieren, welche Qualifikationen Auszubildende unter welchen Bedingungen und in welcher Tiefe erwerben sollen.

Die Grundlage für die Formulierung von Lernzielen bildet der Ausbildungsrahmenplan. Er beschreibt den Soll-Zustand, also das, was Auszubildende am Ende eines Ausbildungsabschnitts können sollen. Damit dient er als verbindliche Orientierung für die betriebliche Ausbildungsplanung. Lernziele lassen sich nach ihrem Konkretisierungsgrad in drei Kategorien einteilen:

Wer diese Struktur versteht und anwendet, schafft eine klare Grundlage für eine zielgerichtete und nachvollziehbare Ausbildung – und erfüllt zugleich die Anforderungen der AEVO-Prüfung.

Richtlernziele, Groblernziel und Feinlernziele

Richtlernziele beschreiben die Richtung, in die das Lernen erfolgen soll. Sie bilden die übergeordnete Grundlage, an der sich die Groblernziele orientieren, und geben Ausbilderinnen und Ausbildern somit einen großen Handlungsspielraum. Richtlernziele sind in der Regel nur Schlagwörter.

Die Lernziele beschreiben die angestrebten Lernergebnisse sowie die Verhaltensänderung, die sich nach einem erfolgreichen Lernprozess vollzogen haben soll.

Groblernziele werden aus den Richtlernzielen entwickelt und konkretisieren diese. Sie enthalten bereits eine Beschreibung des gewünschten Endverhaltens und definieren, was Auszubildende in der Lage sein sollen, wenn sie dieses Lernziel erreicht haben. Groblernziele sind im Ausbildungsrahmenplan zu finden.

Ausbilderinnen und Ausbilder haben die Aufgabe, die Groblernziele zu operationalisieren, d. h. sie an betriebsspezifische Erfordernisse anzupassen. Feinlernziele werden aus dem Groblernziel abgeleitet und beschreiben das gewünschte, überprüfbare Endverhalten nach erfolgreichem Lernen ganz konkret.

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Das Feinlernziel bestimmt die Ausbildungsmethode

Aus den erstellten Feinlernzielen wird anschließend die Ausbildungsmethode abgeleitet. Mit dieser wird festgelegt, wie den Auszubildenden die Lerninhalte vermittelt werden sollen.

Achten Sie insbesondere darauf, dass die Formulierung des Feinlernziels den gestellten Anforderungen entspricht. Ein konkretes Feinlernziel enthält:

Jede Ausbildungseinheit muss außerdem Kontrollmaßnahmen umfassen, um zu überprüfen, ob die Auszubildenden die Lerninhalte verinnerlicht haben.

Im Rahmen der Selbstkontrolle sollten Auszubildende zunächst die Ausbildungseinheit selbst reflektieren, um zu einer Einschätzung zu gelangen, wie gut sie mit den Lerninhalten zurechtgekommen sind, welche Probleme noch auftreten und ob die Lerninhalte bereits vollständig integriert wurden.

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