Wie Sie sich für eine Ausbildungsmethode für die AEVO-Prüfung entscheiden

Die Ausbildungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab

Für die praktische Durchführung oder Präsentation einer Ausbildungseinheit in der AEVO-Prüfung müssen Sie eine geeignete Ausbildungsmethode auswählen. Diese können in ausbilderzentrierte und auszubildendezentrierte Methoden unterschieden werden.

Bei den ausbilderzentrierten Methoden stehen die ausbildenden Personen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zu diesen Methoden gehören beispielsweise der Kurzvortrag, die Vier-Stufen-Methode und das Lehrgespräch. Bei den auszubildendenzentrierten Methoden liegt der Fokus auf den Auszubildenden. Sie sind aufgefordert, aktiv an einer Aufgabenstellung zu arbeiten. Das Rollenspiel und die Diskussion bilden den Übergang zwischen ausbilder- und auszubildendenzentrierten Ausbildungsmethoden.

Zu den auszubildendenzentrierten Ausbildungsmethoden zählen das Planspiel, die Leittextmethode und die Projektmethode. Diese Methoden fördern die berufliche Handlungsfähigkeit der Auszubildenden. Zusätzlich wird Methodenkompetenz vermittelt und die berufliche Handlungsfähigkeit gefördert. Auszubildende haben somit die Möglichkeit, sich einzubringen und ihre Problemlösekompetenz zu trainieren.

Bei der Auswahl der passenden Ausbildungsmethode für die AEVO-Prüfung sind verschiedene Kriterien zu beachten.

Wieviel Zeit steht für die Ausbildungseinheit zur Verfügung?

Bei einem Kurzvortrag werden den Auszubildenden beispielsweise in möglichst kurzer Zeit viele Informationen vermittelt. Wenn nur sehr begrenzt Zeit zur Vermittlung eines Themas zur Verfügung steht, eignet sich ein Kurzvortrag (wenn man nur den zeitlichen Aspekt betrachtet) gut. Allerdings besteht bei dieser Ausbildungsmethode die Gefahr, dass die Auszubildenden während Ihrer Ausführungen schnell abschweifen und sich viele Inhalte nicht merken.

Wenn Sie die Auszubildenden jedoch lediglich in einen neuen Themenbereich einführen und einen ersten Überblick geben möchten, können Sie einen Kurzvortrag verwenden. In der AEVO-Prüfung kommt diese Ausbildungsmethode daher meist nicht oder nur in Kombination mit einer anderen Methode zum Einsatz. Außerdem können Sie in der AEVO-Prüfung mit einem Kurzvortrag Ihre Eignung als Ausbilderin oder Ausbilder nicht unter Beweis stellen.

Beim Einsatz einer Leittext- oder Projektmethode hingegen benötigen Sie für die Durchführung der Ausbildungseinheit vergleichsweise deutlich mehr Zeit. In der AEVO-Prüfung können diese beiden Ausbildungsmethoden jedoch gut bei der Präsentation einer Ausbildungseinheit eingesetzt werden.

auswahl ausbildungsmethode mit vergrößerungsglas
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Wie ist die Ausstattung des Lernortes?

Wenn Ihnen für die Durchführung einer Ausbildungseinheit die erforderlichen Arbeitsmittel nicht zur Verfügung stehen, sollten Sie eine Ausbildungsmethode wählen, die den Auszubildenden zunächst die theoretischen Grundlagen einer Aufgabe vermittelt. Bei der AEVO-Prüfung ist es wichtig, dass Sie die Ausstattung des Prüfungsraums berücksichtigen und die benötigten Hilfsmittel selbst mitbringen.

Mit wie vielen Auszubildenden findet die Ausbildungseinheit statt?

Die Anzahl der Auszubildenden spielt bei der Auswahl der Ausbildungsmethode ebenfalls eine Rolle. Mit zehn Auszubildenden wird es Ihnen beispielsweise nicht möglich sein, die Vier-Stufen-Methode sinnvoll durchzuführen. Für kleinere Gruppen oder einzelne Auszubildende ist diese Ausbildungsmethode jedoch gut umzusetzen. In der Ausbildereignungsprüfung

wird die praktische Durchführung einer Ausbildungseinheit mit einem Auszubildenden umgesetzt. Wenn Sie in Ihrer AEVO-Prüfung die Präsentation einer Ausbildungseinheit planen, kann dies eine Situation sein, die mehrere Auszubildende berücksichtigt.

Welche Vorkenntnisse für die Ausbildungsmethode?

Einige Ausbildungsmethoden wie das Lehrgespräch setzen bestimmte Vorkenntnisse der Auszubildenden voraus, damit sie sinnvoll durchgeführt werden können. Das gilt ebenso für die Leittext- und die Projektmethode. Zusätzlich setzen die Leittext- und die Projektmethode voraus, dass die Auszubildenden in der Lage sind, sich selbstständig Informationen zu beschaffen.

Die Vier-Stufen-Methode ist dagegen eine Ausbildungsmethode, die Sie auch ohne Vorkenntnisse der Auszubildenden umsetzen können.

Welcher Lernzielbereich angesprochen?

In der Pädagogik ist für die Auswahl der Methode unter anderem entscheidend, welcher Lernbereich (kognitiver, affektiver oder psychomotorischer Lernbereich) bei den Auszubildenden angesprochen werden soll.

Diese Lernbereiche gehen auf Johann Heinrich Pestalozzi zurück, der sagte: „Ganzheitliches Lernen findet mit Kopf, Herz und Hand statt.” Der „Kopf” steht dabei für den kognitiven Bereich, der eine Veränderung des Wissens bewirkt.

Das „Herz” steht für die Verinnerlichung von Kenntnissen, die so selbstverständlich angewendet werden, dass nicht einmal mehr darüber nachgedacht werden muss.

Der psychomotorische Lernbereich (die „Hand”) ist dadurch gekennzeichnet, dass Auszubildende neue Handgriffe erlernen.

Nicht nur in der AEVO-Prüfung wird der psychomotorische Lernbereich oft nicht richtig zugeordnet.

lernzielbereich aevo prüfung kognitiver affektiver psychomotorischer lernbereich
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