6 Tipps für die praktische AEVO-Prüfung

AEVO-Prüfung bestehen: Diese Tipps helfen

In der praktischen AEVO-Prüfung müssen Sie nachweisen, dass Sie auch komplexe Themen auf das Wesentliche herunterbrechen können, sodass sie für Personen mit geringen Vorkenntnissen nachvollziehbar sind.

In der praktischen Durchführung zeigen Sie eine Ausbildungseinheit von Anfang bis Ende. Bei der Präsentation hingegen stellen Sie dem Prüfungsausschuss dar, wie Sie eine Ausbildungseinheit praktisch durchführen würden.

Tipp 1: Lernziel für die AEVO-Prüfung klar formulieren

Sowohl im Rahmen der Durchführung einer Ausbildungseinheit als auch bei einer Präsentation ist die richtige Lernzielbestimmung eines der wichtigsten Kriterien, die über das Bestehen der AEVO-Prüfung entscheiden. Daher ist es wichtig, sowohl die Richtlernziele (sehr abstrakt) als auch die Groblernziele (weniger abstrakt) und die Feinlernziele (sehr konkret) auszuweisen, die Auszubildende erreichen sollen.

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Ein Groblernziel kann die Grundlage für mehrere Feinlernziele bilden

Ein Groblernziel kann die Grundlage für mehrere Feinlernziele bilden. Ein Feinlernziel beschreibt das genaue Verhalten, das Auszubildende am Ende einer Ausbildungseinheit zeigen sollen. Dabei lässt es keinen Interpretationsspielraum bei der Zielerreichung zu. Alle Bestandteile, die Sie in Ihrem Feinlernziel definieren, müssen Sie auch in Ihrer AEVO-Prüfung umsetzen.

Aus dem erstellten Feinlernziel wird die entsprechende Ausbildungsmethode abgeleitet. Nun geht es darum, wie den Auszubildenden die Lerninhalte vermittelt werden sollen. Gehen Sie darauf ein, inwiefern der Lernbereich für dieses Thema geeignet ist und warum die Methode zum Lernbereich passt. Diese Fragestellung kann später auch für das Fachgespräch in der AEVO-Prüfung relevant sein.

Da Ihnen für die praktische AEVO-Prüfung lediglich 15 Minuten zur Verfügung stehen, sollten Sie bereits bei der Definition des Lernziels darauf achten, diese Zeitgrenze einzuhalten.

Ein Ablaufplan verdeutlicht eine strukturierte Vorgehensweise

machen sie die lernziele transparent

Für die Verdeutlichung der Methode ist es wesentlich, dass Sie dem Prüfungsausschuss eine strukturierte Vorgehensweise in Form eines konkreten Ablaufplans vorlegen. Dieser Ablaufplan legt dar, welche Tätigkeiten Sie über welchen Zeitraum ausführen, welche Medien Sie zusätzlich zur jeweiligen Methode anwenden und wie Sie diese einsetzen.

Dabei sollten Sie stets das Ziel der Berufsausbildung im Blick behalten: das selbstständige Planen, Durchführen und Kontrollieren, denn mit jeder Ausbildungseinheit soll die berufliche Handlungskompetenz ein Stück mehr gefördert werden.

Sie müssen die von Ihnen gewählte Lösung begründen können. Warum haben Sie sich genau für diese Vorgehensweise entschieden?

Tipp 2: Präsentation oder Durchführung richtig wählen

Anders als bei der praktischen Durchführung einer Ausbildungseinheit kann das Feinlernziel bei der Präsentation einer Ausbildungssituation in der AEVO-Prüfung mehrere Aspekte enthalten. Es ist auch möglich, ein komplettes Groblernziel aus dem Ausbildungsrahmenplan in der Präsentation zu bearbeiten. Somit ist es bei einer Präsentation nicht erforderlich, den Fokus auf eine einzelne Methode zu legen. Es können auch mehrere Methoden kombiniert werden, um die Inhalte zu vermitteln.

Eine Präsentation beschreibt wie sich eine Ausbildungseinheit gestaltet

Da bei einer Präsentation nur beschrieben wird, wie sich eine Ausbildungseinheit gestaltet, diese aber in der Prüfungssituation nicht praktisch vorgeführt wird, muss bei der Umsetzung der Ausbildungseinheit in der Praxis auch keine Mindest- oder Maximaldauer beachtet werden.

Die Themen für eine Präsentation dürfen also komplexer sein als die für die praktische Umsetzung. Es können daher auch Themen gewählt werden, für die ein ganzer Tag mit Auszubildenden geplant wird. Dabei wird aufgezeigt, welche Inhalte in dieser Zeit vermittelt werden sollen.

Für eine Präsentation bietet es sich auch deshalb an, ein komplexeres Thema zu wählen, weil damit der erforderliche Zeitrahmen von 15 Minuten eingehalten werden kann. Mit einer Ausbildungssituation, deren Durchführung in der Praxis lediglich 15 Minuten in Anspruch nimmt, werden Sie die notwendige Präsentationszeit in der AEVO-Prüfung nicht füllen können.

Da Sie sowohl das Thema als auch die Ausbildungsmethode für Ihre praktische AEVO-Prüfung frei wählen können, sollten Sie diesen Vorteil nutzen und sich die Rahmenbedingungen nicht unnötig erschweren.

Bei der praktischen Durchführung einer Ausbildungseinheit sollten Sie das Thema hingegen so einfach wie möglich halten. Wählen Sie hierfür am besten wenig komplexe Lernziele aus dem ersten Ausbildungsjahr, die noch kein fundiertes Vorwissen erfordern und einfach umzusetzen sind.

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Tipp 3: Zeitkonzept für die AEVO-Prüfung optimieren

Insbesondere bei komplexen Ausbildungsmethoden wie der Leittextmethode oder dem Rollenspiel ist der zur Verfügung stehende Zeitrahmen darauf abzustimmen. Geben Sie in der Präsentation an, wie lange die Ausbildungseinheit in der Praxis dauern würde. Nennen Sie den Beginn und das Ende sowie die geplanten Pausenzeiten.

Bei der Ausbildung von Gruppen ist zu berücksichtigen, dass diese etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Arbeit mit nur einer Person. In Ihrem Planungskonzept für die praktische Durchführung einer Ausbildungseinheit ist in der Arbeitszergliederung ebenfalls die Dauer der einzelnen Arbeitsschritte anzugeben.

Maximal 15 Minuten für Präsentation oder praktische Durchführung

Die Dauer darf 15 Minuten nicht überschreiten. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange Ihre Präsentation oder praktische Durchführung tatsächlich in Anspruch nimmt, hilft nur Üben. Machen Sie einen Probelauf und stoppen Sie die Zeit. So können Sie einschätzen, wie viel Zeit Sie in der AEVO-Prüfung wirklich benötigen, und Sie haben noch die Möglichkeit, die Präsentation oder praktische Durchführung anzupassen.

Achten Sie also auf Ihre Zeiteinteilung und vermeiden Sie es, die vorgegebenen 15 Minuten zu unter- oder überschreiten.

Tipp 4: In der AEVO-Prüfung gezielt Medien einsetzen

Ein gezielter Medieneinsatz soll den Lernprozess unterstützen, indem er es ermöglicht, einzelne Schritte gut nachzuvollziehen. Er aktiviert Auszubildende und fördert ihre Selbstständigkeit. Medien sind auch ideal geeignet, um Inhalte objektiv und sachlich zu vermitteln. Durch eine Visualisierung der Ausbildungsinhalte wird zudem der visuelle Lerntyp angesprochen. Eine zielführende Visualisierung hat direkten Einfluss auf den Behaltensgrad der Lerninhalte und ist somit ein wichtiger Bestandteil des sinnvollen Medieneinsatzes.

Nicht alle geeigneten Medien werden benötigt

Es gibt viele unterschiedliche Medien, die geeignet sind, eine Ausbildungseinheit sinnvoll zu unterstützen. Ob alle diese Medien tatsächlich benötigt werden, ist eine ganz andere Frage. Genauso wie es nicht ratsam ist, gar keine Medien einzusetzen, ist eine Überdosierung ebenfalls nicht zielführend, sondern eher verwirrend als nützlich. Bei der Gestaltung der Medien ist eine klare Struktur wichtig, damit sie erfolgversprechend eingesetzt werden können.

Wenn Sie sich für eine Präsentation in der praktischen AEVO-Prüfung entscheiden, ist es sinnvoll, diese nicht nur mit PowerPoint oder Keynote umzusetzen. Sie können auch ein gestaltetes Flip-Chart einsetzen, auf dem einzelne Bestandteile ergänzend dargestellt sind.
Je öfter Auszubildende in verschiedenen Situationen nach Positivem suchen, umso mehr trauen sie sich zu und gehen Herausforderungen optimistischer an.

Tipp 5: Lernerfolgskontrolle für die AEVO-Prüfung

Um sicherzustellen, dass der Auszubildende die Lerninhalte verstanden hat, muss jede Ausbildungseinheit Kontrollmaßnahmen umfassen. Sowohl in der AEVO-Prüfung als auch in der Praxis ist es daher wichtig, anhand der zuvor definierten Feinlernziele konkrete Lernerfolgskontrollen durchzuführen.

Eine fest umrissene Übungsphase sowie die Einbindung der neu erlernten Fähigkeiten, Fertigkeiten oder Kenntnisse in den täglichen Ablauf durch Transferaufgaben dienen der Erfolgssicherung. Dadurch sollen Auszubildende Sicherheit in der Anwendung der Lerninhalte entwickeln.

Erst nach der Lernerfolgskontrolle das selbstständige Üben

konkret formulierte lernziele sind die basis für eine lernerfolgskontrolle

Achten Sie darauf, Auszubildende erst nach der Lernerfolgskontrolle zum selbstständigen Üben zu schicken. Selbstständiges Üben dient der Erfolgssicherung und nicht der Lernerfolgskontrolle. Eine Kontrolle ist stets der Übungsphase vorgelagert. Wenn Sie Auszubildende die Inhalte ohne vorherige Lernerfolgskontrolle anwenden lassen, besteht die Gefahr, dass sich in der Übungsphase Fehler einschleichen.

Formulieren Sie den Übungsauftrag daher so konkret wie möglich. Das sollten Sie auch in Ihrer AEVO-Prüfung tun. Geben Sie eine konkrete Anweisung, wie viele Arbeitsschritte als Übung gemacht werden sollen, wie lange die Übung dauern soll und ob Sie das Ergebnis kontrollieren werden. Wichtig ist es, an dieser Stelle Verbindlichkeit zu schaffen.

Tipp 6: Präsentationstechnik für die AEVO-Prüfung

Wenn Sie sich in der praktischen AEVO-Prüfung für die Präsentation einer Ausbildungseinheit entscheiden, wird auch Ihre Präsentationstechnik bewertet. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine aufwändige Gestaltung Ihrer Präsentation entscheidend ist und Sie sich mit animierten Folien und besonderen Schriften abmühen müssen. Ganz im Gegenteil. Legen Sie Ihre Aufmerksamkeit lieber auf einen schlüssigen und gut strukturierten Inhalt. Sie sollten die Inhalte Ihrer Präsentation in jedem Fall kennen, wissen, wie diese aufgebaut sind, und sie weitgehend frei vortragen können.

Hilfsmittel für die AEVO-Prüfung überprüfen

Präsentieren Sie dem Prüfungsausschuss theoretische Inhalte, die in der entsprechenden Fachliteratur zu finden sind. Das ist nicht Gegenstand der Prüfung und kann daher zum Nichtbestehen führen. In der praktischen AEVO-Prüfung müssen Sie die theoretischen Inhalte in einen erkennbaren Anwendungszusammenhang bringen. Dies erreichen Sie durch konkrete Beispiele und eine Darstellung der Umsetzung in der Praxis.

Wenn Sie für Ihre Präsentation einen Beamer benötigen, klären Sie bitte im Vorfeld mit der prüfenden Stelle, ob im Prüfungsraum ein Beamer vorhanden ist. Wenn Sie lediglich Ihren Laptop oder USB-Stick dabei haben, kann das Ihre Prüfung gefährden. Es ist sinnvoll, wenn Sie direkt bei der Erstellung Ihrer Präsentation (oder auch bei der praktischen Durchführung) eine Liste mit allen Materialien anfertigen, die Sie für die praktische AEVO-Prüfung benötigen. So können Sie sicher sein, an alles gedacht zu haben. Überprüfen Sie vor der Verwendung auch noch einmal, ob alle Hilfsmittel wirklich funktionieren.

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