Wie Sie die richtigen Kandidaten für Vorstellungsgespräche auswählen!

Wie Sie die richtigen Kandidaten für Vorstellungsgespräche auswählen!

Bewerbungsunterlagen sind häufig noch immer die Grundlage um zu entscheiden, wer für Vorstellungsgespräche eingeladen wird. So unterschiedlich diese Unterlagen sind, so verschieden sind auch die Menschen, die sie schreiben – Ihre Bewerberinnen und Bewerber. Als Ausbildungsbetrieb eine Entscheidung für oder gegen eine Einstellung zu treffen, ist dabei nicht immer leicht.

Der erste Eindruck zählt!

Bewerbungsunterlagen vermitteln oftmals einen sehr persönlichen (und ungefilterten) Eindruck. Sie sind ein erster Schritt zu der Entscheidung, ob Kandidatinnen und Kandidaten für Ihr Unternehmen passen könnten und es zu einer Einladung für ein persönliches Gespräch schaffen. Letztlich geht es doch darum, die passenden Auszubildenden zu finden, die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen können.

Nicht nur im persönlichen Gespräch gibt es für den ersten Eindruck keine zweite Chance. Gerade schriftliche Bewerbungsunterlagen sprechen eine deutliche Sprache.

Legen Sie Kriterien die Vorstellungsgespräche fest

Obwohl sich die Bewerbungen für Ausbildungsplätze oftmals sehr ähnlich sind und nur selten eine relevante Berufserfahrung enthalten, ist es doch sinnvoll im Vorfeld Merkmale festzulegen, die die Inhalte der Bewerbungen vergleichbar machen. Dazu können Sie die einzelnen Kriterien mit Punkten gewichten und sich daraus entstandene Fragen notieren. Falls es zum persönlichen Gespräch kommen sollte, haben Sie damit bereits Vorarbeit geleistet.

Da in vielen Stellenausschreibungen ein Bewerbungsschluss angegeben wurde, ist der Eingangszeitpunkt der Bewerbung schon das erste eindeutige Merkmal – entweder die Bewerbung liegt pünktlich vor oder eben nicht. Damit können Sie feststellen, ob künftige Azubis Fristen einhalten können. Pünktlichkeit lässt sich übrigens später im Bewerbungsgespräch ganz leicht überprüfen.

Ordentliche, fehlerfreie und individuelle Bewerbungsunterlagen lassen darauf schließen, dass Auszubildende relevante Fähigkeiten (wie zum Beispiel eine sorgfältige und gewissenhafte Arbeitsweise) mitbringen, die auch zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung notwendig sind. Allerdings können Sie sich auch nie sicher sein, wer die Bewerbungsunterlagen erstellt hat – das können auch die Eltern, Freunde oder ein Dienstleister gewesen sein.

Der bisher gewonnene Eindruck, lässt sich ebenfalls anhand der Schulzeugnisse weiter verfolgen. Gerade die oft vernachlässigten Noten in „Mitarbeit und Verhalten“ können ein Merkmal sein, wie sich Auszubildende später in die betrieblichen Strukturen einfinden können. Besonders interessant ist außerdem eine besonders negative oder herausragend positive Entwicklung der Noten von einem Schuljahr zum anderen. Im persönlichen Gespräch sollten Sie daher hinterfragen, was denn die Gründe für die Leistungsminderung bzw. die Leistungssteigerung gewesen sind.

Sollten Bewerberinnen und Bewerber bereits eine Ausbildung abgebrochen haben, gilt es an dieser Stelle genauer hinzuschauen und den Punkt vor allem im persönlichen Gespräch erneut aufzugreifen. Hier ist es besonders interessant zu erfahren, was die Gründe für den Ausbildungsabbruch waren und wie das dieses Mal verhindert werden kann. Da aktuell rund jedes vierte Ausbildungsverhältnis vorzeitig beendet wird, ist ein vorzeitiger Abbruch allerdings kein Makel im Lebenslauf mehr. Hier sollten wir vielmehr nach den darin liegenden Chancen Ausschau halten: die Person konnte bereits einen realistischen Einblick in das Berufsleben bekommen, ist mit dem Berufsbild vertraut und kann einschätzen, was dieses Mal auf sie zukommt.

Abgeschlossen wird die Bewerbung vielfach durch eine Übersicht des ehrenamtlichen Engagements oder den Hobbies. Diese Angaben können ein Hinweis auf die Denkweise und das Weltbild sein oder auch die Sozialkompetenz widerspiegeln. Gerade bei Mannschaftssportarten können Sie davon ausgehen, dass die Jugendlichen gelernt haben teamfähig zu sein und sich an Regeln zu halten.

Je nach Ausbildungsberuf sind bestimmte Schulabschlüsse aufgrund der Anforderungen ohnehin ein Muss. Prüfen Sie daher genau, ob die Kandidatinnen und Kandidaten diese formale Voraussetzung mitbringen.

Nicht zuletzt sollten Sie im Bewerbungsprozess auch immer daran denken, das Benachteiligungsverbot des AGG zu beachten.

Es geht es um die Zukunft von jungen Menschen

Doch bei aller Vergleichbarkeit und Punktesysteme: letztlich geht es um die Zukunft von jungen Menschen und um einen erfolgreichen Start in das Berufsleben. Sollte Ihnen eine Bewerbung ganz besonders zusagen, obwohl diese vielleicht anhand der definierten Kriterien durch das Raster fallen würde, sollten Sie in diesem Fall Ihrer Intuition nachgeben und ein Bewerbungsgespräch führen.

Ausbilderin oder Ausbilder zu sein bedeutet Potentiale zu erkennen, die bislang nicht entwickelt sind, sondern noch friedlich in den Jugendlichen schlummern.

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